Seife? Seife!

Autor:in: SvL • Datum: 04.08.2017

Aus Pottasche und Öl gewann man die erste Seife – und das ist gut und gerne 6500 Jahre her – denn man schrieb das Jahr 4500 v. Christus (!). Vermutlich ist die Verwendung von Substanzen, die wir heute als SEIFE bezeichnen könnten, aber noch viel älter

Seife – Sumerer, Ägypter, Römer, Germanen

Die Sumerer stellten eine Art Urform aus Ölen und Pottasche her, die sie wiederum durch Verbrennen von Pinienzapfen und Dattelpalmen erhielten. Allerdings hatte diese Urseife für das Volk aus dem südlichen Mesopotamien, ebenso wie für die nachfolgenden Ägypter und Griechen eher heilenden, denn reinigenden Charakter. Natürlich waren es wieder einmal die Römer, die endlich die reinigende Kraft des Pottasche-Öl-Gemisches erkannten – ihr Reinlichkeitssinn war ja auch sprichwörtlich. Darüber berichteten Plinius und Galen – und diesem ist es auch zu verdanken, dass wir heute wissen, ja auch wir, das barbarische Volk der Germanen kannte durch aus die Seife bereits zur Reinigung des Körpers. Und verwendete sie auch! Was ja absolut nicht immer als selbstverständlich zu sehen ist. Es wird sogar berichtet, dass die Gallier sie als „dekoratives Kosmetikum“ anwandten. Die heutige Herstellung der Seife, d.h. das Verkochen von Öl mit Lauge haben wir den Arabern zu verdanken, die diese Herstellung im 7. Jahrhundert in Aufzeichnungen hinterließen.

Doch damit enden auch die Kenntnisse zum Thema Seife bereits. Denn vom frühen Mittelalter bis in die Zeit des Barocks unter Ludwig XIV. gibt es wenig zu berichten über sie. Pocken, Pest und Cholera haben ihre Ursachen auch in der damals herrschenden mangelnden Hygiene! Da half auch das gerne verwendete Parfüm zum Übertünchen der miesen Gerüche nichts mehr. Dem Sonnenkönig ist es zu verdanken, dass es letztlich mit der Seife doch wieder aufwärts ging. Er holte nicht nur die Seifensieder nach Versaille an seinen Hof, sondern erlies auch 1688 das heute noch gültige Reinheitsgebot für Seife.

Vom Zuber zur Trockenwäsche

Seifen werden in der Regel aus pflanzlichen oder tierischen Fetten hergestellt. Als Rohstoffe dienen hauptsächlich Kokosfett, Olivenöl, Palmöl und tierische Fette wie Talg, Schmalz oder Knochenfett, die bei der Tierverwertung anfallen (Wikipedia) Fein- oder Toilettenseife besteht aus geruchsneutralen Fetten mit pflegenden Zusätzen sowie Parfümen und Farbstoffen. Nachteil dieser alkalischen Seife ist, dass sie nicht nur Schmutz entfernt, sondern leider auch den hauteigenen Fettfilm löst. Das Resultat sind meist rissige Hände und raue Haut. Schuld daran ist u.a. auch einen Anstieg des pH-Wertes der Haut und die dadurch erfolgende Zerstörung des schützenden Säureschutzmantels. Noch in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts verbot man Menschen, die zu Ekzemen neigten, die Benutzung der Seife! Das erste seifenfreie Waschstück ( wird als Syndet bezeichnet) – abgestimmt auf den pH-Wert 5,5 der gesunden Haut – das auch von Menschen mit empfindlicher Haut bedenkenlos verwendet werden konnte, wurde von Dr. Heinz Maurer entwickelt. Syndets sind daher seifenfreie, waschaktive Substanzen mit einer besonders hautverträglichen Wirkung.

„Soap“stars

Seifen in jeglicher Form erfreuen sich schon seit längerem wieder großer Beliebtheit! Nicht nur Flüssigseifen, sondern vor allem handgemachte Seifen liegen im Trend und gelten heute als ein Stück Luxus im Badezimmer. Selbstredend haben sie ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe, fallen zudem aber noch durch außergewöhnliche Formen und betörende Duftnoten auf.

Im Gegensatz zu den Toilettenseifen sind Naturseifen (wie beispielsweise die einst berühmte Aleppo-Seife) kaltgerührte Seifen, bei denen zum Verseifungsprozess aus natürlichen Ölen oder Fetten „…bewusst mehr Fette hinzugefügt werden, so dass nicht sämtliche Fette verseifen, aber die ganze Lauge mit den Fetten reagiert“.

Bei ihrer Herstellung (die man übrigens auch selbst durchführen kann) sind die verschiedensten Formen, Farben und Duftrichtungen möglich.

Zu den bekannten Seifensorten zählen neben Leimseife, Kernseife, Arztseife, auch die Schmier- und Gallseife, Seifen aus Glycerin oder Papierseife (aus hauchdünn geschnittener Feinseife hergestellt). Und zu guter Letzt natürlich die Rasierseife – für Männer , so sie denn Nassrasierer sind, ein MUSS!

Seifen-Tipps

Damit Sie sich beim nächsten Kauf etwas leichter entscheiden können, hier ein paar Empfehlungen unserer Redaktion:

  • Dudu-Ostun® ist eine schwarze Naturseife aus Afrika, die für jeden Hauttyp geeignet und auch als Rasierseife angewendet werden kann. Dudu Osun®-Seifen sind zertifiziert und tragen das ICADA Global ethics- und das ICADA natural-Siegel.

  • Dr. Bronner’s Flüssigseifen sind hochwertige, rein pflanzliche Bio-Körperseifen aus biologischem Kokosnuss-, Palm-, Oliven-, Jojoba- und Hanföl hergestellt. Anschließend werden reine ätherische Öle, ebenfalls aus biologischem Anbau, zugesetzt.

  • AHAVA DEADSEA SALT MOISTURIZING SALT SOAP bietet den doppelten Vorteil von Reinigung und Pflege

  • sebamed – Seifen sind alkalifrei und bekämpfen Hautunreinheiten. Dank der sanften Peeling-Partikel werden abgestorbene Hautschüppchen entfernen

  • MARBERT Man ist eine außergewöhnliche Luxusseife mit reichhaltigem Schaum und mit dem frischen, herb-würzigen Duft von Marbert Man Classic

  • NIVEA Pflegeseife auch in den Fingerzwischenräumen und auf die Handgelenke verteilen. Gründlich mit Wasser abspülen und Hände anschließend gut abtrocknen

  • Palmolive Magic Softness Duft-Schaumseifen verwandeln sich sofort in einen weichen Schaum.

  • M. Asam® VINO GOLD® Seifen schenktender Haut besonders sanfte Reinigung und Pflege durch wertvolles Traubenkernöl

  • Roger & Gallet - Fleur de Figuier wird nach handwerklicher Tradition im Kessel hergestellt und mit Essenzen aus Mandarine, Grapefruit, Carvi-Kümmel, Moschus und Patschuli parfümiert.

Parfümerien wie Douglas, aber auch gut sortierte Drogeriemärkte und natürlich Apotheken bieten eine große Auswahl an Seifen jeder Art und in jedem Preisniveau.



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