Zytostatika zerstören Zellen – oder lassen sie zumindest drastisch altern. Schutz davor bietet die so genannte Autologe Immuntherapie. gesundheit.com sprach mit dem Arzt und Heilpraktiker Mathias Schobel, Inhaber des Cytomed-Forschungsinstituts in Baden-Baden, der das Behandlungskonzept vor 25 Jahren entwickelt hat.
Die Aufgabe von Zytostatika – also Anti-Tumormitteln – ist es ja, Krebszellen zu zerstören. Bei diesem Prozess werden aber auch gesunde Zellen, vor allem diejenigen, die sich schnell teilen, in Mitleidenschaft gezogen. Andere Zellen, die sich langsamer teilen, werden zwar nicht zerstört, aber dennoch in ihrer Struktur stark geschädigt. Das bedeutet, dass sie schneller altern.
Den Alterungsprozess von Zellen kann man anhand eines Eiweißstoffes im Körper – dem Protein p16 – bestimmen. Zum Thema gibt es unzählige Studien aus aller Welt, etwa die einer Forschergruppe der Universität von North Carolina (USA). Die Wissenschaftler hatten das Zellalter der weiblichen Brust unmittelbar vor einer Chemotherapie mit dem ein Jahr nach einer Chemotherapie verglichen. Die Zellstruktur der Patientinnen war anschließend im Schnitt um 15 Jahre gealtert.
Es altern ja nicht nur die Haut- und Blutzellen, sondern auch das Immunsystem. Dadurch fällt es dem Körper mit jeder weiteren Tumorbehandlung schwerer, neues gesundes Blut mit entsprechenden Immunzellen zu bilden. Ein frühzeitig gealtertes Gewebe kann also die Schäden einer Chemotherapie nicht mehr hinreichend ausgleichen, damit wächst das Risiko für Infektionen und bleibende Organschäden.
Betrachten Sie es als eine Art Anti-Aging-Programm für Ihre Zellen und Ihr Immunsystem. Darüber hinaus verbessert die Therapie nicht nur die Qualität der Zellen, sie hilft auch, Tumorzellen abzutöten, wie verschiedene Studien zeigten.
Zunächst untersuchen wir das Blut auf Zellschäden hin. Dazu werden die weißen und roten Blutkörperchen in einer Zentrifuge von einander getrennt und unter einem Spezialmikroskop mit Laserscan analysiert. Anhand von Beschaffenheit und Struktur der Zellen können wir sehen, wie sie sich durch Krankheit und Chemotherapie verändert haben, und was sie brauchen, um wieder ihre ursprüngliche Form zu erreichen.
Im zweiten Schritt wird das gereinigte Blut mit verschiedenen, individuell zusammengestellten Substanzen (Vitamine, Immunglobuline) angereichert und dem Patienten wieder injiziert.
Je nach Schweregrad der Erkrankung behandeln wir zwei bis dreimal wöchentlich über einen Zeitraum von mehreren Wochen.
Zum einen kann man sie als reine Prophylaxe verstehen, also zur Vorbeugung vor schweren Erkrankungen wie Infektionen, Arteriosklerose oder auch Krebs. Wir führen sie jedoch hauptsächlich als Begleittherapie bei bestehenden Krebserkrankungen durch. Dabei starten wir dieses Anti-Aging-Programm für das Immunsystem der Patienten, damit es im Kampf gegen schwere Krankheiten leistungsfähig bleibt und auch Chemotherapien und Bestrahlungen übersteht.
Mehr Infos: www.cytomed.de