Viele Autofahrer sitzen verkrampft vor dem Lenkrad und beugen sich mit dem Oberkörper zu weit nach vorn. Dabei verkrümmt sich die Wirbelsäule. Bereits bei kurzen Fahrten riskieren Autofahrer auf diese Weise Muskelverspannungen. „Bei langen Reisen klemmen dann außerdem Nerven im Nacken- und Lendenwirbelsäulenbereich ein, da die Wirbelgelenke ihre natürliche Position verlassen und auf umliegendes Gewebe drücken“, weiß Dr. Schneiderhan. Für eine korrekte Haltung sollten Fahrer also die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten direkt im Auto nutzen.
Sitzfläche: Um das gesamte Auto im Blick zu behalten, die Höhe des Sitzes so einstellen, dass alle Instrumente gut ablesbar bleiben. Die Augen sollten sich dabei ungefähr auf halber Höhe der Frontschreibe befinden.
Rückenlehne: Um die Wirbelsäule möglichst aufrecht zu positionieren, die Rückenlehne in eine bequeme, aber vertikale Stellung bringen, sodass die Schulterblätter auch beim Lenken Kontakt behalten. „Wer seinen Rücken zusätzlich unterstützen möchte, legt sich ein sogenanntes Lordosekissen zwischen Lendenbereich und Rückenlehne. Dieses fügt sich der natürlichen s-Form der Wirbelsäule an“, ergänzt Dr. Schneiderhan.
Lenkrad: Für eine entspannte Haltung das Lenkrad möglichst nah zum Körper einstellen. „Dabei dürfen die Schultern selbst dann nicht den Kontakt zur Rückenlehne verlieren, wenn das Handgelenk oben aufliegt“, weiß der Experte.
Kopfstütze: „Die Kopfstütze so einstellen, dass sie mit der eigenen Kopfoberkante abschließt“, sagt Dr. Schneiderhan. „Beim Fahren liegt der Hinterkopf dann immer bequem an der Stütze und der gesamte Rücken bleibt in einer aufrechten Haltung.“
Während Autofahrer bei kurzen Fahrten unter 100 Kilometern meist keine Pause einplanen, gilt diese bei längeren Strecken als unabdinglich. Grund: Zu langes Sitzen wirkt sich negativ auf den Wirbelsäulenapparat aus und sorgt auch bei richtig eingestelltem Autositz für Verspannungen. „Wer sich zwischendurch auf dem Rastplatz etwas bewegt, entspannt dabei nicht nur die Rückenmuskulatur, sondern bringt auch das Herz-Kreislauf-System wieder in Schwung“, rät Dr. Schneiderhan. „Nach einem kurzen Spaziergang um den Parkplatz sowie dem Ausschütteln von Beinen und Armen fährt es sich dann auch wieder viel gelassener.“
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