Fälschlicherweise wird Juckreiz (lat. Pruritus genannt) oft als Krankheitssymptom unterschätzt. Doch die Häufigkeit von Juckreiz bei berufstätigen Menschen ist auffallend hoch: Fast 17 % leiden darunter, über 4 % geben die Belastung als heftig oder dauernd an. Die Auswirkungen sind weitreichend und führen über soziale Abschottung bis zur Arbeitsunfähigkeit. Nun können Therapiemöglichkeiten erstmals objektiv bewertet werden. Ein Arztbesuch kann für die Betroffenen schon hilfreich sein.
Prof. Dr. Matthias Augustin , Leiter des Competenzzentrums Versorgungsforschung in der Dermatologie in Hamburg, und Prof. Dr. Sonja Ständer , Leiterin des Kompetenzzentrums Pruritus am Universitätsklinikum Münster , wiesen in einer Studie erstmals die Prävalenz, also die Krankheitshäufigkeit des quälenden Begleiters Pruritus nach. Dabei zeigte sich, dass “Juckreiz ein häufiges und unterschätztes Krankheitssymptom ist”, so Augustin. Trotz des hohen Leidensdruckes wird das Jucken von den Betroffenen oft hingenommen: Fast 50 % der Betroffenen konsultieren nicht einmal ihren Hausarzt oder Apotheker, 94 % verzichten vollständig auf eine Therapie. Folge des mangelnden Bewusstseins für Pruritus war bisher, dass die Patienten auf hilfreiche Therapien verzichteten
Deswegen entwickelten die beiden Zentren eine Methode den tatsächlichen Nutzen einer Therapie für den Patienten zu bestimmen, den Patient Benefit Index-Pruritus (PBI-P). Hierdurch wird es möglich die Vorteile neuer Behandlungsoptionen besser zu beurteilen. Bisher war das nicht möglich, weil Juckreiz nicht objektiv messbar ist und der Patient den Juckreiz subjektiv mit international nicht einheitlichen und Störanfälligen Skalen einschätzte. Das erschwerte die Therapie zusätzlich in der Bewertung ihres Ergebnisses. Den PBI-P setzt Ständer in einer aktuellen klinischen Studie ein.
Einen deutlichen Nutzen für die Patienten belegt das Zwischenergebnis der bisher unveröffentlichten Studie mit 80 Patienten. Darin konnte die Juckreizlinderung und der Patientennutzen durch hochverträgliche Präparate nachgewiesen werden. Durch die Basistherapie mit Physiogel® A.I. Lotion
kam es bei 65,9% der Betroffenen zu einer Juckreizreduktion Selbst bemessen anhand der umfassenden und harten Kriterien des PBI-P, hatten fast 50 % der Teilnehmer einen eindeutigen Nutzen aus der Therapie.
In einer vorausgegangenen Studie mit 22 Probanden konnte bei 14 ein guter bis sehr guter Effekt durch Physiogel® A.I. Creme erzielt werden. Bei acht Patienten bildete sich der Juckreiz vollständig zurück. „Wir sind auf einem guten Weg in der Juckreiztherapie”, so Ständer. Die Präparate sind hochverträglich und hypoallergen. Vor dem Hintergrund, dass Juckreiz bisher als therapieresistent galt und herkömmliche Behandlungsmethoden auf aggressive und hochgradig nebenwirkende Ansätze zurückgriffen, erscheinen diese Zahlen „sehr eindrucksvoll”, so Ständer.