Schmerzen und Krämpfe im Oberbauch, Übelkeit, Speisenunverträglichkeiten, ständiges Völlegefühl und Blähungen: Jeder zweite Deutsche leidet regelmäßig unter Magenbeschwerden dieser Art. Ursache ist häufig eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori. Schätzungsweise 33 Millionen Deutsche sind mit dem Bakterium infiziert – oft ohne es zu wissen. Der (un-)heimliche Krankmacher verursacht Magenschleimhautentzündungen (Gastritis) sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre. So sind 95 Prozent der Zwölffingerdarm- und circa 80 Prozent der Magengeschwüre das Werk von Helicobacter pylori. Und schlimmer noch: Der Magenkeim erhöht das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken , um das 20 bis 30-fache, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Heidelberg Demnach entstehen bestimmte Magenkrebsformen praktisch ausschließlich auf der Basis einer Helicobacter-pylori-Infektion.
Anlässlich des Deutschen Magentages am 15. November 2003 wiesen Experten abermals darauf hin, dass Magenbeschwerden unbedingt ernst zu nehmen sind und dringender Abklärung bedürfen. Nur mit Hilfe einer Magenspiegelung (Gastroskopie), die heute schnell und schmerzfrei durchgeführt werden kann, ist nachzuweisen, inwieweit Helicobacter pylori dem Magen schon zugesetzt hat. So lassen sich Geschwüre und bösartige Veränderungen erkennen bzw. ausschließen. Wird dabei Helicobacter pylori als Auslöser der Beschwerden entdeckt, kann er anhand einer einfachen Therapie aus einem Magensäurehemmer und zwei Antibiotika in nur sieben Tagen ausgemerzt werden. Möglichen schweren Folgen der Infektion wird so für immer vorgebeugt, denn eine Neuinfektion ist nach erfolgreicher Therapie heutzutage nahezu ausgeschlossen.
Helicobacter 2003; 8: 422