Viele Deutsche nehmen Blutverdünner um einem Schlaganfall oder Herzinfarkt vorzubeugen. Es gibt jedoch Faktoren, die einen Einfluss auf die Wirksamkeit dieser Medikamente haben. Deshalb muss bei der gleichzeitigen Einnahme von verschiedenen Präparaten, aber auch bei gewissen Lebensmittel, Vorsicht geboten sein.
Bei der Acetylsalicylsäure (ASS) handelt es sich um einen der häufigsten Wirkstoffe von Blutverdünnern. Jeder kennt diesen Wirkstoff, der zum Beispiel im Aspirin enthalten ist. ASS hat eine blutverdünnende Wirkung, welche vom Schmerzmittel Ibuprofen gehemmt wird. Aus diesem Grund ist es nicht ratsam, diese beiden Mittel gemeinsam zu sich zu nehmen.
Um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern, verschreiben Ärzte häufig Vitamin K-hemmende Medizin. Die Wirkung derer wird durch Gemüsesorten, die selber einen hohen Vitamin K Gehalt haben gehemmt. Ansonsten sehr gesunde Lebensmittel, wie Spinat, Brokkoli, Blattsalat und gewisse Kohlsorten enthalten viel Vitamin K und sollten deshalb nicht so häufig in Kombination mit Vitamin K-Hemmern verzehrt werden. Auch Johanniskrautpräparate sollten Betroffene sparsam verwenden oder ganz vermeiden.
Das Problem von Wechselwirkungen und Wirkungsbeeinträchtigungen lässt sich leicht lösen, vorausgesetzt die Patienten sind über diese Möglichkeiten aufgeklärt. Leider herrscht ein viel zu geringes Risikobewusstsein über die Einnahme solcher Mittel.
Dr. Lisa Goltz vom Arzneimittelberatungsdienst der Unabhängigen Patientenberatung (UPD) warnt vor den Wechselwirkungen von Blutverdünnern mit Schmerzmittel, frei verkäuflichen Arzneien oder bestimmten Gemüsesorten. Der kostenlose Beratungsdienst der UPD verzeichnet wenig Fragen über ASS und Vitamin K-Hemmern.
Interessanterweise sind die Patienten besorgt in Bezug auf die neueren Gerinnungshemmer. Laut Goltz hat jeder zweite Anrufer Bedenken und Fragen zu diesen neueren Medikamenten. Jedoch wurden zu diesen neuen Mittel bislang noch keinerlei Wechselwirkung mit frei verkäuflichen Arzneien oder Lebensmitteln entdeckt.
Egal ob ASS, Vitamin K-Hemmer oder eines der neueren Präparate, jeder der dauerhaft Medikamente einnimmt, sollte sich über mögliche Neben- und Wechselwirkungen bewusst sein. Dr. Lisa Goltz empfiehlt jedem Betroffenen immer eine Liste bei sich zu tragen, auf der alle momentan konsumierten Medikamente verzeichnet sind. Auch ist es ratsam die Mittel immer auf Wechselwirkungen überprüfen zu lassen, besonders beim Austausch von Präparaten. Rat und Hilfe erhält man in Apotheken und bei Ärzten.
Den kostenlosen UPD Arzneimittelberatungsdienst erreicht man unter Tel. 0800 0117725.