Die Gefährdung durch Vergiftungen mit Reinigungsmitteln wird in der Regel weit überschätzt. Eine Gefährdung ist nur dann gegeben, wenn die Inhaltsstoffe dieser Mittel auf irgendeine Art ätzend wirken oder in sehr großen Mengen aufgenommen wurden. Desinfektionsmittel und Abflussreiniger enthalten zum Teil sehr aggressive Stoffe, die zur Entwicklung von Reizgasen führen und dementsprechend behandelt werden müssen.
Normalerweise ist bei der oralen Aufnahme von Reinigungsmitteln eine Rötung, selten auch eine Verätzung im Bereich des Magen-Darm-Traktes zu erkennen.
Dem betroffenen Patienten ist Kohlepulver zu verabreichen. Des Weiteren sollte man sich um eine Verdünnung der aufgenommenen Substanzen bemühen, ohne Erbrechen auszulösen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Die Gefahr bei Vergiftungen mit Reinigungsmittel besteht in der Bildung von Schaumblasen, die durch ihre große Oberflächenspannung im respiratorischen System größere Teile blockieren können. Die weiteren Maßnahmen erfolgen nach der auftretenden Symptomatik.