Die von Mitarbeitern der Scuola Internazionale Superiore di Studi Avanzati di Trieste gewonnenen Erkenntnisse können nach Meinung der Wissenschaftler dazu dienen, Diagnosen frühzeitiger zu erstellen und die Lebensqualität von ALS-Patienten zu verbessern. Keine Folge von Handicap<
ALS führt bekanntermaßen nicht nur zu einem allmählichen Rückgang der motorischen Fähigkeiten, sondern auch zu kognitiven Defiziten bis zur Erreichung der Demenz. Dazu gehört vor allem der Gebrauch von Verben, die bestimmte Vorgänge oder Verhaltensweisen beschreiben. Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass diese Schwierigkeit mit dem motorischen Handicap direkt zusammenhängt. Diese Annahme ist jetzt im Rahmen einer komparativen Studie an ALS-Patienten und Gesunden nun aber widerlegt worden.
Als Testinhalte dienten auf den Alltag bezogene Sätze, die eine bestimmte Handlung wie zum Beispiel das “Zähneputzen” mit der “Zahnbürste” beschrieben. “Dabei hat sich gezeigt, dass die Verwendung der Verben ungleich schwerer fiel als die der dazugehörigen Substantive”, so Projektleiterein Raffaella Rumiati. Diese Tatsache spiegele allerdings die allgemeine und jetzt bestätigte Beobachtung wider, dass auch gesunde Menschen beim Gebrauch von Verben größere Schwierigkeiten haben als bei der Verwendung von Hauptwörtern.
Weitere Studien erforderlich
“ALS-Patienten haben das Problem, dass sie die logisch-funktionale Sequenz einer zielgerichteten Aktion nicht richtig beherrschen”, so Rumiati. Eine Vertiefung in das Thema sei nötig - auch zur Beinflussung des klinischen Verlaufes, da die kognitiven Probleme zeitlich meist vor den motorischen Einschränkungen auftreten und somit eine Frühdiagnose ermöglichen. Die Studie wurde mit der Azienda Ospedaliera Universitaria “Santa Maria delle Discordia” di Udine und der Azienda Ospedaliera “Ospedali Riuniti” di Trieste durchgeführt.
Ebenfalls aus Italien kommt die Nachricht, dass das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto di Scienze e Tecnologie nun eine innovative Methode zur Früherkennung der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) erarbeitet hat. Bislang konnte ALS nur durch eine langwierige klinische Beobachtung und mithilfe neurophysiologischer Verfahren diagnostiziert werden. “Durch den Einsatz der sogenannten FDG-Pet-Technik kann die Untersuchungsdauer erheblich verkürzt und eine Genauigkeit von 95 Prozent erzielt werden”, so Projektleiter Marco Pagani.