Virus ist nicht gleich Virus - denn die Größe macht den Unterschied. Gilt das Grippevirus in Größe eines Medizinballes als wahrer Riese, so ist jenes, welche die Hepatitis A auslöst, immerhin noch so groß wie ein Fußball und das von Hepatitis B entspricht in etwa einem Handball. Viel viel kleiner, und daher lange Zeit unentdeckt, ist jenes Virus, welches die bedrohliche Hepatitis C auslösen kann - nämlich nur so groß wie ein Tischtennisball und dies ist wohl auch einer der Mitgründe, warum man es erst 1989 “entdeckte”. Und erst 2005 gelang es das Virus fotografisch festzuhalten.
Meist wird die aufgrund der Ansteckung mit dem Virus entstehende Infektion der Leber lange Zeit von den Erkrankten nicht oder nur nebensächlich wahrgenommen. Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein sind für viele Menschen kein Grund einen Arzt aufzusuchen. Und selbst wenn sie dies tun, heißt es noch lange nicht, dass die Erkrankung auch sofort erkannt wird. Nicht selten vergehen vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zur Diagnose mehrere Jahre! Jahre, in denen das Virus schwerwiegende Leberschäden, wie z.B. Leberzirrhose oder einen Lebertumor verursachen kann.
In nur 10-20 % aller Fälle gelingt es dem körpereigenen Immunsystem gegen den Eindringling erfolgreich anzukämpfen. Bei 80 % aller Betroffenen richtet sich das Virus hingegen in der Leberzelle eine Fabrik ein und vermehrt sich lustig weiter. Um seine Vermehrung erfolgreich zu verhindern bzw. zu bekäpmpfen, müssen die behandelnden Ärzte also gleich mehrere Baustellen eröffnen.
für die es nach wie vor keine wirksame Schutzimpfung gibt. Und hat man die Infektion tatsächlich überstanden, bedeutet es keineswegs, dagegen eine Immunität erlangt zu haben. Eine Neuansteckung ist nämlich jederzeit möglich! Als Trostpflaster mag daher gelten, dass die Krankheit im chronischen Stadium mit Hilfe einer antiviralen Therapie geheilt werden kann.
Die in diesem Frühjahr in Wien von Janssen-Cilag präsentierten Phase III-Studien OPTIMIST I und II zeigen auf die einmal tägliche verabreichte Gabe von Simeprevir (Olysio®) und Sofosbuvir (SMV/SOF) bei 12-wöchiger Therapie Heilungsraten von bis zu 97 Prozent1 [^2]. Insgesamt wurden über 400 Patienten mit Simeprevir und Sofosbuvir interferon- und ribavirinfrei behandelt. Optimist I untersuchte Patienten ohne Leberzirrhose, Optimist II Patienten mit kompensierter Leberzirrhose. In beide Studien wurden sowohl therapienaive als auch -erfahrene Patienten eingeschlossen.
Quellen:
APhase3,randomised,openlabelstudytoevaluatetheefficacyandsafety of 12 and 8 weeks of treatment with simeprevir plus sofosbuvir in treatment- naïve and -experienced patients with chronic HCV genotype 1 infection without cirrhosis: The OPTIMIST-1 study. Presented at The International Liver CongressTM 2015. Poster LP14
[^2]: APhase3,open-label,single armstudytoevaluatetheefficacyandsafetyof 12 weeks of simeprevir plus sofosbuvir in treatment-naïve or –experienced patients with chronic hepatitis c virus genotype 1 infection and cirrhosis: The OPTIMIST-2 study. Presented at The International Liver CongressTM 2015. Poster LP04 ↩