Wenn Nägel brüchig sind, verfärbt wirken oder plötzlich Rillen zeigen, denken viele zuerst an Nagelpilz. Oft steckt tatsächlich ein harmloses Problem dahinter. Trotzdem können Veränderungen an den Nägeln ein Hinweis auf Erkrankungen im Körper sein, die man nicht ignorieren sollte.
Hier finden Sie die häufigsten Nagelveränderungen und was sie bedeuten können.
| Symptom | Beschreibung | Mögliche Ursachen (Krankheiten, Mängel, Auslöser) |
|---|---|---|
| Gelbe Nägel | Der Nagel wirkt dick, matt, bröselig oder leicht gekrümmt. Wächst oft langsamer. | Nagelpilz, Psoriasis, chronische Bronchitis, Lymphödeme, starker Nikotinkonsum, langfristige Verwendung von farbigem Nagellack ohne Unterlack. |
| Weiße Flecken (Leukonychia punctata) | Kleine, milchig weiße Punkte auf dem Nagel. Wachsen meist mit heraus. | Kleine Verletzungen der Nagelmatrix (z. B. beim Feilen oder Stoßen), vorübergehender Zinkmangel, leichte Mangelernährung. |
| Weiße Linien (Mee Streifen / Querlinien) | Klare, quer verlaufende weiße Linien auf dem Nagel, die sich nicht wegdrücken lassen. | Zink- oder Eisenmangel, schwere Infekte, Vergiftungen (selten), Leber- oder Nierenerkrankungen. |
| Braune Nägel | Diffuse Braunfärbung, Verfärbung unter dem Nagel oder Flecken. | Bluterguss, wiederholte Druckeinwirkung (z. B. zu enge Schuhe), bakterielle Infektionen, Medikamente (z. B. Chemotherapie), Schilddrüsenerkrankungen. |
| Schwarze Streifen/Linien (Melanonychie) | Längliche schwarze oder dunkelbraune Linien, manchmal verbreiternd. | Hämatom durch Stoß, Pigmentstörung, Medikamentenreaktionen, Melanom unter dem Nagel (ärztlich abklären!). |
| Bläuliche Nägel | Nagelbett wirkt blau, violett oder rot-blau. | Kälte, Durchblutungsprobleme, Herz- oder Lungenerkrankungen (Sauerstoffmangel), Raynaud-Syndrom, Medikamente, vergiftungsbedingte Sauerstoffunterversorgung. |
| Gelblich-grüne Verfärbung | Der Nagel wirkt verfärbt, teilweise mit unangenehmem Geruch. | Bakterielle Infektion (Pseudomonas), feucht-warmes Umfeld, häufig nach künstlichen Nägeln. |
| Rötliche oder kupferfarbene Verfärbung | Gleichmäßiger Rot- oder Kupferton im Nagelbett. | Psoriasis, Ekzeme, entzündliche Hautkrankheiten, Verletzungen, Schuppenflechte mit Nagelbeteiligung. |
Brüchige oder splitternde Nägel (Onychoschisis): Häufig durch aggressive Reiniger, häufigen Kontakt zu Wasser oder acetonhaltigen Entfernern. Möglich sind auch Eisenmangel, Biotinmangel oder Schilddrüsenerkrankungen.
Längsrillen: Meist altersbedingt oder durch trockene Nägel. Selten ein Hinweis auf chronische Entzündungen oder rheumatische Erkrankungen.
Querrillen (Beau-Linien): Entstehen, wenn das Nagelwachstum durch Infekte, Fieber, Medikamente oder Verletzungen der Nagelwurzel gestört wird.
Löffelnägel (Koilonychie): Der Nagel ist in der Mitte eingedellt und hebt sich zu den Rändern. Typisch bei Eisenmangel, seltener bei Schilddrüsen- oder Durchblutungsstörungen.
Nagelpsoriasis: Ölflecken, kleine Dellen (Tüpfelnägel) und krümelige Oberflächen sind typische Merkmale.
Bei anhaltenden oder ungewöhnlichen Veränderungen empfiehlt sich immer ein Besuch beim Dermatologen.
Nagelpilz: Lacke oder Lösungen bei leichtem Befall. Tabletten wie Terbinafin oder Itraconazol bei stärkerem Befall.
Nagelbettentzündung: Desinfizierende Bäder, antibiotische oder antimykotische Cremes. Bei Eiteransammlung muss der Arzt den Bereich öffnen.
Mangelerscheinungen: Gezielte Ergänzung von Eisen, Biotin oder Zink nach Laborbefund.
Psoriasis: Spezielle Lacke, kortisonhaltige Präparate oder systemische Medikamente in schweren Fällen.
Hygiene: Hände und Füße sollten immer gut abgetrocknet werden, besonders zwischen den Zehen. Feuchtigkeit ist ein idealer Nährboden für Pilze. Auch Socken täglich zu wechseln hilft, Schweiß und Keime zu reduzieren.
Schuhwerk: Atmungsaktive Schuhe aus Leder oder Mesh mindern Schwitzen und Druckstellen. Wer seine Schuhe regelmäßig auslüftet oder mit einem Desinfektionsspray behandelt, senkt das Risiko für Nagelpilz und Reizungen. Zu enge Schuhe sollten vermieden werden, da sie Nägel dauerhaft belasten.
Schutz im Alltag: Bei Hausarbeit, Gartenarbeit oder Kontakt mit Reinigungsmitteln schützen Handschuhe die Nägel vor Feuchtigkeit und chemischen Stoffen. Das verhindert brüchige Nägel und gereizte Nagelhaut.
Sanfte Nagelpflege: Nägel lassen sich schonender feilen als schneiden. Eine feine Glasfeile verhindert kleine Risse. Acetonfreie Entferner schonen das Keratin und trocknen die Nägel weniger aus. Gelegentliche Nagellackpausen lassen die Nägel atmen und beugen Verfärbungen vor.
Pflege der Nagelhaut: Nagelhaut sollte nicht geschnitten, sondern nur sanft zurückgeschoben werden. Pflegende Öle oder Cremes unterstützen die Regeneration und halten die Haut geschmeidig.
Regelmäßige Kontrolle: Wer seine Nägel im Blick behält, erkennt Veränderungen früh. Verfärbungen, Risse oder wiederkehrende Entzündungen sind ein Hinweis, genauer hinzuschauen und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen.
Nicht jede Nagelveränderung ist gefährlich, aber man sollte aufmerksam bleiben. Ein Arztbesuch ist wichtig, wenn sich dunkle Streifen zeigen, Schmerzen auftreten, Entzündungen nicht abheilen oder die Veränderung über Wochen bestehen bleibt.
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