Verwendet werden Gerinnungshemmer primär um das Risiko von Schlaganfall, Herzinfarkt oder einer Venenthrombose zu senken, da sie die Bildung von Blutgerinnseln senken.
Drei unterschiedliche Gruppen von Gerinnungshemmern werden heute angewendet. Alter, Grund- oder Begleiterkrankungen, aber auch Risikiofaktoren und Unverträglichkeiten der Patienten sind für die Ärzte ausschlaggebend bei der Auswahl der verschiedenen Blutverdünner.
1. Orale Antikoagulanzien sind entweder Vitamin-K-Antagonisten (Cumarine) mit dem Wirkstoff Phenprocoumon (Handelsname „Marcumar“) oder die stärker wirkenden direkten oralen Antikoagulanzien (DOAKs), die nach Lungenembolie, Herzklappenersatz oder Vorhofflimmern gegeben werden. Vitamin-K-Antagonisten eigenen sich, da als Tabletten gegeben, besonders gut für eine längere Einnahme. Ihre volle Wirkung entfalten sie jedoch erst nach einem Zeitraum von 2-4 Tagen. Bedingung für die Patienten ist die regelmäßige und sorgfältige Kontrolle des Blut-Gerinnungswertes.
Wer einen Vitamin-K-Antagonisten verordnet bekommt, muss vom Arzt auch auf dessen Wechselwirkungen hingewiesen werden. Diese bestehen, neben Antibiotika und Psychopharmaka, auch zu rezeptfrei erhältlichen Arzneimitteln wie ASS, Omeprazol, Paracetamol, Johanniskraut oder Ginkgo und Ginseng.
DOAKs, wie Apixaban, Dabigatran, Edoxaban oder Rivaroxaban hingegen entfalten ihre Wirksamkeit bereits nach wenigen Stunden und werden u.a. zur Vorbeugung von Thrombosen nach Knie- oder Hüftgelenksoperationen eingesetzt. Sie verlangen auch keine Kontrolle der Blutgerinnungswerte.
2. Plättchenhemmer (ASS
3. Heparine werden unter die Haut gespritzt haben daher eine schnell einsetzende Wirkung. Sie werden vor allem in der Notfallmedizin verwendet und vor Operationen zur Vorbeugung von Thrombosen verabreicht.
Gerinnungshermmer verhindern die rasche Stoppung von Blutungen (zum Beispiel bei Wunden). Auch verursachen sie neben dem Auftreten von blauen Flecken auf der Haut auch mitunter leichtes Nasen- oder Zahnfleischbluten. Bei Blutspuren im Stuhl oder rot verfärbtem Urin sollte jedoch sofort der Arzt verständigt werden. Auch Hautausschläge oder Haarausfall zählen ebenfalls zu den bekannten Nebenwirkungen, kommen allerdings nur selten vor.
Zu den hingegen nicht als harmlos zu wertenden Nebenwirkungen zählten leider immer wieder auftretende Hirnblutungen. Wer Gerinnungshemmer regelmäßig einnimmt, muss bei auch kleinen Anzeichen von starken Kopfschmerzen, vor allem in Verbindung mit Sehstörungen, Lähmungen oder Schwindel sofort den Notarzt verständigen! Hier gilt es keine Zeit zu verlieren!
Der behandelnde Arzt oder Therapeut muss einige Tage vorher über die Einnahme von Gerinnungshemmern informiert werden, da man ggf. die Einnahme der Blutverdünner absetzen muss. Dies gilt auch für Impfungen oder eine Spritzenbehandlung, um evtl. Blutergüsse zu verhindern. Falls ein Medikamentenpass vorhanden ist, sollte dieser dem Arzt vorgelegt werden.