Einige dieser kuriosen Kopfschmerzarten bereiten der Wissenschaft Kopfzerbrechen über das Wie und Warum, und nicht alle sind in der offiziellen Klassifikation der International Headache Society aufgeführt. Diese beinhaltet lediglich diejenigen Kopfschmerzarten, die ausreichend erforscht sind und so eine sichere Diagnose erlauben. Für die wissenschaftliche Erforschung ursächlicher Zusammenhänge und besserer diagnostischer Kriterien sind weitere Untersuchungen der seltenen, kuriosen Kopfschmerzen unabdingbar.
Dieser Kopfschmerz äußert sich durch kurzen, schlagenden, stechenden Schmerzreiz, der an Nadelstiche erinnert. Von ihm sind insbesondere Menschen mit hoher Migränehäufigkeit betroffen. In einigen Fällen kann der Eispickelkopfschmerz auch eine aufkommende Migräne ankündigen.
Wie der Name bereits andeutet, tritt der Kopfschmerz dann auf, wenn der Betroffene hustet. Aber auch, wenn er sich zum Beispiel schnäuzt, den Rücken streckt oder sogar wenn er lacht. Dabei ist an dieser Kopfschmerzart überhaupt nichts lustig, ganz im Gegenteil: Es muss eine sorgfältige neurologische Untersuchung durchgeführt werden, da diese Kopfschmerzart durchaus ein Symptom für eine ernsthafte Erkrankung sein kann. Das trifft auf etwa 40% der Fälle zu.
Wenn die schönste Nebensache der Welt von dumpfem Druck im Kopf begleitet wird, spricht man vom Sexualkopfschmerz (früher „Orgasmuskopfschmerz“). Die Schmerzintensität steigt dabei proportional zur sexuellen Erregung an. Mitunter können die Kopfschmerzen auch extrem stark und explosionsartig auftreten. Als Ursache hierfür wird der plötzliche Blutdruckanstieg in Erwägung gezogen. Generell sind Männer häufiger vom Kopfschmerz bei sexueller Aktivität betroffen; das Geschlechterverhältnis liegt bei etwa 3:1.
Diese Kopfschmerzform zeichnet sich dadurch aus, dass sie bei körperlicher Anstrengung auftritt, weswegen auch ein Zusammenhang mit dem Husten- sowie dem Sexualkopfschmerz gesehen wird. Insbesondere bei schnellen Veränderungen der körperlichen Aktivität – wie eben beim Gewichtheben – kann es zur plötzlichen Schmerzattacke im Kopf kommen. Vermutlich liegt das an einer Erhöhung des Drucks in den Venen.
Statistisch gesehen tritt der schlafgebundene Kopfschmerz nur bei <1/1.000 Patienten in spezialisierten Kopfschmerzzentren auf und ist damit sehr selten. Es handelt sich hierbei um eine Alterserkrankung, die erst nach dem 60. Lebensjahr beginnt.
Der Kopfschmerz tritt typischerweise immer zu bestimmten Zeiten in der Nacht auf und ist durch einen pulsierenden und pochenden Schmerzcharakter gekennzeichnet. In der Regel dauert der Schmerz 15 Minuten bis zu 3 Stunden an, woraufhin er meist genauso spontan wieder abklingt, wie er gekommen ist. Neben einer entsprechenden Medikation hat sich bei Patienten mit schlafgebundenem Kopfschmerz vor allem auch die Einnahme von Coffein bewährt.
Der Münzkopfschmerz tritt, wie der Name schon vermuten lässt, nur in einem ganz bestimmten, etwa münzgroßen Bereich auf. Dieses Areal hat meist einen Durchmesser von 2-6 cm, die Schmerzintensität ist leicht bis mittelstark. Bei einigen Patienten kann sich der Schmerz durch Berührung noch weiter steigern. Er wird generell als drückend bis stechend, brennend und pulsierend umschrieben. In der Regel ist der Schmerz einseitig lokalisiert, die Ursache für diese Kopfschmerzform ist nach wie vor ungeklärt.
Spricht man bei Spannungskopfschmerzen oft vom „Gewitter im Kopf“, so ist der Begriff „Donnerschlagkopfschmerz“ mehr als zutreffend für diese besondere Erkrankungsform: Der Beginn der Attacke ist abrupt, die maximale Schmerzintensität wird innerhalb von nur einer Minute erreicht. Die Dauer einer Attacke kann von einer Stunde bis zu 10 Tagen betragen. Ähnlich wie bei der Migräne können bei den Betroffenen Übelkeit, Erbrechen sowie Licht- und Lärmempfindlichkeit auftreten. Ob es sich beim Donnerschlagkopfschmerz um eine eigenständige Erkrankung handelt oder ob er immer ein Symptom einer anderen Krankheit ist, ist bislang noch nicht sicher geklärt. Daher sollte bei der Dia-gnose sorgfältig nach den Ursachen geforscht werden.
Übrigens: Coffein als Zusatz in Schmerzmitteln, wie beispielsweise in Thomapyrin , ist nichts Neues. Als Wirkstoffbeschleuniger hat sich die Substanz schon lange bewährt und erst im letzten Jahr hat die renommierte Cochrane Collaboration anhand harter Daten das belegt, was viele Kopfschmerzgeplagte aus eigener Erfahrung bereits wissen: Schmerzmittelkombinationen mit Coffein wurde eine signifikante Wirksamkeitsverstärkung im Vergleich zu Kombis ohne Coffein bescheinigt. Aber: Erst ab einer Menge von 100 mg Coffein konnte dieser Effekt beobachtet werden.