Bluthochdruck zählt zu den Hauptrisikofaktoren für Schlaganfall und Herzinfarkt. Wird er nicht entsprechend behandelt, können die Nervenbahnen zwischen Niere und Gehirn überaktiv werden. Zur Unterbrechung der sympathischen und sensorischen Nervenbahnen, der renalen Denervierung , standen bei schwerer arterieller Hypertonie bislang nur invasive Techniken auf Katheterbasis zur Verfügung. Doch die so Erfolg versprechernde invasive Form der renalen Denervierung war nach der SYMPLICITY-3-Studie , die keine signifikante Wirksamkeit zeigte, in die Diskussion geraten – und das, obwohl zahlreiche kleinere Studien sowie jahrelange chirurgische und präklinische Forschung erfolgreich den Wirkmechanismus der renalen Denervierung nachgewiesen haben.
Auf dem im Dezember abgehaltenen Kongress der Deutschen Hochdruckliga in Berlin gab nun Prof. Dr. Roland Schmieder aus Erlangen den Start der WAVE IV-Studie für 2015 bekannt, die eine neuartige nicht-invasive Therapie bei resistenter Hypertonie erforscht. Denn WAVE IV untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit des von Start-up-Unternehmen Kona Medical entwickelten Surround Sound® Therapiesystems * zur nicht-invasiven renalen Denervierung mittels fokussierter Ultraschallapplikation.
Bei dieser nicht-invasiven Nierendenervierung erfolgt zunächst mit einem Lokalisations-Schallkopf die Ortung der Nierenarterie. Danach wird über den Therapie-Schallkopf hochenergetischer Ultraschall von außen – unter Ultraschall-Bildführung – fokussiert in das Zielgebiet abgegeben. Auf diese Weise kommt es zur Ablation der Nerven , die um die Nierenarterie netzartig gruppiert sind. Bei der Nierenarterie der anderen Seite wird danach entsprechend verfahren. Prof. Schmiederer nannte als Vorteile für diese nicht-invasive Hypertonietherapie , dass weder eine arterielle Punktion noch eine Kontrastmittelgabe notwendig ist, und auch die Belastung durch Röntgenstrahlen entfällt.
*Surround Sound® befindet sich zur Zeit in der Vorbereitung zur klinischen Prüfung zur Marktzulassung und ist noch nicht zum Verkauf zugelassen.