Unter einer Aortenstenose versteht man eine Verengung der Aortenklappe im Herzen, die den Blutstrom von der linken Herzkammer zur Aorta einschränkt. Charakteristisch für die Aortenstenose ist eine Kalzifizierung, d. h. eine Ansammlung von Kalkablagerungen an den Klappensegeln. Dadurch wird die Flexibilität der Segel eingeschränkt und die Öffnungs- und Schließbewegung behindert, so dass die Zufuhr sauerstoffreichen Blutes in den Organismus beeinträchtigt ist.
Wissenschaftliche Daten deuten darauf hin, dass die Aortenstenose das letzte Stadium eines Erkrankungsprozesses darstellt, der von einer Infektion oder einem angeborenen Herzfehler herrührt und nicht eine einfache Folge des Alterungsprozesses ist. Bei fortschreitender Erkrankung kann es zu einer Entzündung, Vernarbung oder Verkalkung der Aortenklappensegel kommen und damit zu einer reduzierten Dehnbarkeit.
Bei Patienten mit Aortenstenose können Symptome wie Brustschmerzen, Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Schwindel, Ohnmacht und geringe körperliche Belastbarkeit auftreten. In vielen Fällen sind für den Patienten jedoch keine Symptome erkennbar, so dass die Erkrankung weder diagnostiziert noch behandelt wird. Eine schwere symptomatische Aortenstenose ist lebensbedrohlich.
Die Primärtherapie einer Aortenstenose ist der operative Herzklappenersatz, bei dem die defekte körpereigene Klappe durch eine Klappenprothese ersetzt wird. Der operative Ersatz der erkrankten Herzklappe kann die Symptome verringern, die Lebenserwartung des Patienten verlängern und die Gesundheit und Lebensqualität verbessern. Diese Therapieform wird für nahezu alle Patienten im Erwachsenenalter empfohlen, die keine anderen Erkrankungen haben.
Die Aortenstenose ist eine fortschreitende Krankheit. Daher haben die Patienten ihre Lebensweise bereits häufig entsprechend der Symptomatik verändert, z. B. indem sie ihre körperliche Aktivität reduzieren, um sich den krankheitsbedingten Einschränkungen anzupassen. Wird die Aortenstenose nicht therapiert, kann sie zu Lungenhochdruck, Herzinfarkt oder plötzlichem Tod führen.Die Hälfte der Patienten mit unbehandelter schwerer Aortenstenose stirbt im Durchschnitt innerhalb von zwei Jahren nach dem Einsetzen der Symptome. Angesichts des hohen Risikos, das damit verbunden ist, dass die Erkrankung unbehandelt bleibt, ist eine Operation unverzüglich nach dem ersten Auftreten der Symptome oder der Diagnose einer Aortenstenose durchzuführen.
Quellen:
- Broschüre “What is Aortic Stenosis?” AR02587.
- Freeman RV, Otto CM, Spectrum of Calcific Aortic Valve Disease: Pathogenesis, Disease Progression, and Treatment Strategies. Circulation 2005;111:3316-3326.
- Bonow R, et al., ACC/AHA 2006 Guidelines for the Management of Patients With Valvular Heart Disease: A Report of the American College of Cardiology/American Heart Association Task Force on Practice Guidelines. Journal of the American College of Cardiology 2006;48(3): e1-148.
- Broschüre “What is Aortic Stenosis?” AR02587. Freeman RV, Otto CM. ibid, 3321-3322.
- Bonow R. ibid, e18.
- Bonow R. ibid, e24. (Pocket guide S. 22).
- Broschüre “What is Aortic Stenosis?” AR02587. Bonow R. ibid, S. e25.
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- Otto CM, Valvular Aortic Stenosis: Disease Severity and Timing of Intervention Journal of the American College of Cardiology. 2006;11:2141-2151.
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- Otto CM, Timing of aortic valve surgery Heart. 2000;84(2):211-218.
- Bonow R. ibid, e19.