Durchfall – medizinisch auch Diarrhoe genannt – ist ein weltweit verbreitetes Problem, Fernreise-Liebhaber buchen diese Unannehmlichkeit meist gleich bei Reiseabschluss mit. Denn ob Nilkreuzfahrt oder Mexiko-Trip, die Diarrhoe, mit 4,3 Millionen Todesfällen pro Jahr, ist fast immer mit dabei. Auch in der Türkei, eines der Haupreiseziele der Deutschen, ist der Durchfall ein ständiger Begleiter der Urlauber.
Die Engländer wussten deshalb schon sehr rasch nach ihre weltweiten Kolonialisierung: Cook it - peel it – oder lasse es sein. Denn alles was man nicht kochen oder schälen kann, kann auch Montezuma’s Rache auslösen. Softeis und vor allem Eiswürfel, in den Tropen praktisch in jedem Getränk vorhanden, gehören zu den primären Überträgern der Infektion. Aber nicht nur der Eiswürfel ist Inbegriff des Bösen – man sollte vor allem auf Reisen schnell etwas bei der Hand haben, um Abhilfe zu schaffen. Denn Durchfall ist anstrengend und vor allem Reiseaktivitäten, wie z.B. Tauchen oder die lang geplante Safari, schränken sich damit weitgehend ein. Und bei Durchfall gibt es kein Geld zurück vom Veranstalter!
Racecadotril (Handelsname u.a. Vaprino ) gilt als eines der idealen Durchfallmittel, da es kurzzeitig wirkt, nach zehn Stunden sind die Patienten meist beschwerdefrei. Es verhindert Bauchschmerzen und die Erreger werden in der Vermehrung nicht befördert.
Weniger das wie oft, sondern die begleitenden Beschwerden sind das Thema bei Patienten mit Verstopfungs-Problemen. Denn bei diesen, wesentlich häufiger als vermutet, auftretenden Beschwerden sind soziale Einschränkungen vorprogrammiert – man fühlt sich einfach unwohl mit dem vollen Bauch.
Aber erst wenn man weniger als dreimal pro Woche die Toilette aufsucht und dabei nur unter Pressen Stuhlgang absetzen kann, spricht die Fachwelt von einer Obstipation oder Verstopfung. Gemäß den Leitlinien liegt diese erst dann vor, wenn die Verstopfung von folgenden Merkmalen begleitet wird:
Wie so oft in der Medizin gilt auch hier die Devise: Ballaststoffe und alte Hausmittel helfen, in Verbindung mit körpereigener Aktivität und einem Toilettentraining noch immer am besten. Wird der Gang zur Toilette öfters, aus welchen Gründen auch immer, unterdrückt, führt dies unweigerlich zu einer Verstopfung. Auch Flüssigkeitsmangel zählt zu den Auslösern – normalisiert man den Flüssigkeitshaushalt, so normalisieren sich die Beschwerden in alle Regel.
Laut Leitlinien gelten Bisacodyl (z.B. in Dulcolax ® Dragées), Natriumpicosulfat (z.B. in Laxoberal ® Tropfen) und Macrogol (z.B. in Dulcolax® M Balance) als bevorzugte und seit Jahrzehnten bewährte Wirkstoffe, zu denen auch Studien vorliegen. Sie dürfen, nach Abklärung der Verstopfungsursache durch den Arzt auch längerfristig eingenommen werden, ohne dass der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte verliert oder es zu Gewöhnungseffekten kommt.
Sollten diese Wirkstoffe und deren Kombination kein zufriedenstellendes Ergebnis bringen, können als 2. Wahl Zuckerstoffe und Anthrachinone versucht werden, die jedoch häufig mit unangenehmen Blähungen einhergehen, zu Anthrachinonen fehlen langfristige systematische Untersuchungen.
Im Bauch läuft vieles ab, was für die Erhaltung unseres Organismus wichtig ist. Art und Ort der Schmerzen sind dabei genauso vielfältig wie mögliche Erkrankungen, die mit Schmerzen im Bauch einhergehen. Verdauungsbeschwerden, Stress und Hektik, Regelbeschwerden, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Gluten- oder Laktoseintoleranz) sowie das Reizdarmsyndrom als funktionelle Erkrankung zählen zu den bekanntesten Ursachen.
Hilfreich, bei dieser meist übermäßigen Erregung der Magen-Darm-Muskulatur ist in vielen Fällen Wärme, da sie krampflösend wirkt. Bewährt haben sich auch Spasmolytika (krampflösende Mittel) und Analgetika (Schmerzmittel) – viele davon sind auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Der Wirkstoff Butylscopolamin (Buscopan®) wirkt schnell und direkt an der Magen-Darm-Muskulatur. Er wird zusätzlich bei Dickdarmspiegelungen, um den Darm ruhig zu stellen, oder um starke Wehen beim Geburtsvorgang abzumildern gegeben. Die Wirkung setzt meist nach kurzer Zeit (durchschnittlich 15 Minuten) ein, und der Wirkstoff der südamerikanischen Pflanze Butylscopolamin besitzt keine gastrointestinalen Nebenwirkungen.
Australische Wissenschaftler konnten jüngst in einer Studie mit einer speziellen Diät die Bauchschmerzen von Reizdarmpatienten lindern. Die Studienprobanden wurden mit einer speziellen kohlenhydratreduzierten Kost behandelt – das heißt, wenig Fruktose, wenig Laktose und wenig Galaktose. Denn diese Zuckerverbindungen werden erst im Dickdarm bakteriell verstoffwechselt. Dadurch treten, vor allem bei Menschen mit Reizdarmsyndrom, häufig Beschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen auf. In der Studie profitierten die Patienten erheblich von der kohlenhydratarmen Kost – die Symptomstärke reduzierte sich um die Hälfte. Dafür verzichteten die Patienten auf eine Reihe von Nahrungsmitteln z.B. Brokkoli, Pilze, Zwiebeln und Fruchtsaft.