In Deutschlands Zahnarztpraxen wird zuviel geröntgt, zu oft und mit zu hoher Strahlenbelastung, so das Fazit von Jürgen Trittin anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts für Strahlenschutz.
Als Konsequenz kündigte er eine Überarbeitung der Röntgenverordnung an. Ein Schritt in die richtige Richtung könnte das digitale Röntgen sein. Diese Technik benötigt nur einen Bruchteil der konventionellen Strahlendosis, kommt ohne Filme, Entwicklermaschinen und giftige Chemikalien aus - und bietet wesentlich detailreichere, zuverlässigere Aufnahmen.
Die Zeit, in der Patienten mit schweren Schutzmanschetten auf den Schultern und sperrigen Filmtafeln im Mund zum Röntgen antreten mussten, könnte bald vorbei sein. Ein kleiner Sensor, der den klassischen Film ersetzt, wird an die betreffende Stelle gehalten, und nach wenigen Sekunden können Arzt und Patient das Bild auf dem Monitor betrachten. Aufschlussreicher und damit sicherer, als das bei konventionellen Aufnahmen bisher möglich war. Der Sensor reagiert extrem empfindlich auf Röntgenstrahlung, weshalb nur rund 20% der bisherigen Strahlung benötigt werden.
Administrative Arbeiten wie Entwickeln, platzraubendes Archivieren und umständliches Verschicken der Bilder entfallen. Statt dessen wandern die Aufnahmen in eine Datenbank, wo sie jederzeit zu Konsilien, für die Erstellung von Heil- und Kostenplänen oder beim Arztwechsel abgerufen werden können. Bereits beim Abspeichern des Bildes werden die Patientendaten gespeichert, wodurch Verwechslungen nahezu ausgeschlossen sind. Auch können die digitalen Bilder je nach Bedarf vergrößert werden, was besonders bei der Planung eines kieferchirurgischen Eingriffs unschätzbare Vorteile gegenüber der klassischen Röntgenaufnahme bietet.
Zur Zeit bezahlen die Krankenkassen nur konventionelle Röntgenaufnahmen. Aber die Zuzahlung von ca. 15,- DM pro Aufnahme wird kaum einen Patienten daran hindern, im Zweifelsfalle lieber einem Arzt, der diese schonende Technik einsetzt, sein Vertrauen zu schenken. Die von der Rösch Medizintechnik AG Berlin entwickelte Technik ist bereits in einigen Praxen im Einsatz und stellt nicht nur für Schwangere und Kinder eine erhebliche Entlastung dar.