Mehr als 10 Millionen Bundesbürger zwischen 14 und 49 Jahren besuchen jedes Jahr ein Solarium. Davon in etwa die Hälfte regelmäßig, mindestens einmal pro Woche - unbeeindruckt von allen Expertenwarnungen. Denn Fakt ist: In Deutschland erkranken über 200.000 Menschen pro Jahr neu an Hautkrebs , mit drastischen Steigerungsraten vor allem in den jüngeren Altersgruppen. Rund 26.000 davon an besonders gefährlichem Schwarzen Hautkrebs.
“Wer vor dem 30. Lebensjahr regelmäßig Solarien nutzt, steigert sein Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, um bis zu 75 Prozent”, warnt die Deutsche Krebshilfe. “Die Patienten sitzen reihenweise in den Praxen und haben Hautkrebs durch falschen Umgang mit der Sonne” , berichtet ein Vertreter vom Bundesverband der Hautärzte.
Von Solarien geht nach Experteneinschätzung der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) eine eben so große Krebsgefahr wie etwa von Zigaretten aus. Daher stufte die Krebsforschungsagentur, die auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berät, Solarien und andere UV-Bräunungsgeräte in die höchste Krebsrisiko-Kategorie ein. Solarien gelten damit als “krebserregend”. Zuvor waren sie nur als “wahrscheinlich krebserregend” eingestuft worden. Heute wird die Gefahr von Solarien aber auf eine Stufe mit der Gefahr von Zigaretten oder Asbest gestellt.
Jetzt gilt ein Solarienverbot für Jugendliche unter 18 Jahren , und Sonnenstudio-Besitzern drohen bei Missachtung hohe Geldstrafen. Aufgrund der Hautkrebsgefahr rät die Deutsche Krebshilfe aber generell davon ab , Solarien zu nutzen und empfiehlt in der Sonne auf einen richtigen Schutz zu achten. Wer dennoch nicht auf die künstliche Sonne im Solarium verzichten will, für den ist Vorsorge besonders wichtig. Bei rechtzeitiger Erkennung ist Hautkrebs nahezu zu 100 Prozent heilbar.