Nur selten gewähren Veranstalter einer Pressekonferenz ihren Gästen ein dermaßen spannendes Wechselbad wie vor kurzem ein Pharmahersteller in Berlin über seine Medizin auf dem Gebiet Fußpilz. Begonnen wurde mit gruseligen Photos von der unappetitlich angeschwollenen großen Zehe bis zu der Auskunft über eine oftmals damit verbundenen Fußamputation und den damit einhergehenden schweren Erkrankungen. Wie gefährlich und schmerzhaft der Fußpilz sein kann, illustrierte die Zeichnung eines Kindes, das einen Waldpilz mit scharfen Zähnen zeigt, der den Fuß angreift.
Dann allerdings die versöhnlichen Auskünfte der drei Experten, die übereinstimmend erklärten: Schnell zum Arzt, der die angesprochene notwendige Medizin verschreibt. Von ihr ist Heilung in einer relativ kurzen Zeit zu erwarten.
Gezeigt wurde den Anwesenden Photos von den schwer geschädigten und erkrankten Zehen bis hin zu den geheilten. Im Pressetext heißt es knapp und bündig: „…Mit Harnstoff und Bifonazol den Nagelpilz in Wochen statt in Monaten behandeln.“
„Nagelpilz ist eine echte Infektionskrankheit“, stellte eingangs ein Experten fest. Sie vergehe nicht von alleine, im Gegenteil: „Jeder Pilz ist ein Streuherd.“ Besonders betroffen seien ältere Menschen und Diabetiker. Doch auch Kinder können schon vom Pilz befallen werden.
Schon der große Mediziner Rudolf Virchow hat sich damit befaßt, erklärte Professor Hans-Jürgen Tietz von mycoclinic Berlin . “Früher seien die Kinder nicht vom Pilz befallen worden, jetzt leider schon. Die Kranken kommen aus allen sozialen Schichten”. Er griff in diesem Zusammenhang auch die Werbung an, die heilende Mittel anpreise. „Das ist nicht der Fall.“ Tietz pries vielmehr die „Kraft, die in dem 40prozentigen Harnstoff steckt“ und fuhr fort: Erforderlich seien „sechs, sieben, acht, neun Sitzungen“. Während der Behandlung werde die Haut nicht angegriffen.
Mit dramatischen Zahlen fuhr schließlich Zick auf. Ein vom Pilz befallener Fußnagel könne seine „Funktion als Dämpfer“ nicht mehr wahrnehmen. Es verschiebe sich der Druck in den Fußbereich. Dann ging er auf den „Nagelpilz in der diabetologischen Praxis“ ein. Tietz, der Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie ist, betonte: „Das diabetische Fußsyndrom ist für rund 50 Prozent der stationären Liegetage bei Diabetikern verantwortlich und mit 40 bis 75 Prozent der häufigste Grund für nicht traumatische Amputationen bei diesen Patienten.“ Seine niederschmetternde Aussage: „Nur die Hälfte dieser Patienten ist drei Jahre nach diesem Eingriff noch am Leben.“
Anschließend eine ebenso düstere Bilanz: 25 000 Diabetiker mit der angesprochenen Krankheit des Fußes werden Jahr für Jahr oberhalb des Fußgelenkes amputiert. „Der Zusammenhang zwischen dem diabetischen Fußsyndrom und der Nagelpilzerkrankung ist weitgehend unbekannt oder wird verharmlosend dargestellt.“
Professor Reinhard Zick ging dann auf seine Praxis in Osnabrück ein. Dort habe es sich bewährt, „auch bei ausgedehnten Fällen einer Onychomykose zunächst mit einer zweiwöchigen Lokalbehandlung mit Harnstoff/Bifonazol zu beginnen, gefolgt von einer vierwöchigen Weiterbehandlung mit Bifonazol”. Da eine totale Heilung angestrebt wird, folge eine zusätzliche systematische Therapie mit Antimykotikum, die allerdings mehrere Monate dauere.
Dass die Anwender mit dem angebotenen Nagelset und anschließender Therapie … wirklich zufrieden sind, zeigt auch eine aktuelle prospektive Beobachtungsstudie, in welcher im Mittel die Besserung der Symptome bereits nach 9,3 Tagen einsetzte. Mehr als 90 Prozent der Anwender, die bereits Erfahrungen mit einem antimykotischen Nagellack gemacht hatten, äußerten sich positiv.