Der O-Arm-Scanner schafft es, innerhalb von 13 Sekunden um 360 Grad um den Patienten herumzufahren, was die Bestrahlung um ein Vielfaches reduziert und ist zudem so präzise, dass das Risiko für spinale Verletzungen während des Eingriffs minimiert werden kann. Laut den Anwendern soll diese Art des Live-Röntgens die benötigte Zeit für komplexe Operationen verkürzen, sodass die Patienten kürzer narkotisiert werden müssen. In weiterer Folge soll auch die Genesung der Betroffenen schneller stattfinden.
3D-Röntgen während eines Eingriffs ist grundsätzlich mit der Narkose-Zeit des Patienten verbunden. “Das Bild wird nicht einfach ausgedruckt, sondern es bedarf einer sorgfältigen Planung im Vorhinein. Üblicherweise wird vor der Operation eine 3D-Rekonstrution durchgeführt. Wir verwenden beispielsweise ein stationäres 128-Schicht-Gerät mit äußerst hoher Genauigkeit”, erklärt der Radiologe und Universitätsdozent Bernhard Partik vom Diagnose Zentrum Brigittenau. Auch Hüftimplantate aus Metall sind dabei sichtbar. “Für intraoperative Eingriffe ist der O-Arm ein vorteilhaftes Gerät für Trauma- oder Akutpatienten”, führt er aus.
Der Vorteil von 3D-Röntgenbildern besteht in Zusatz-Informationen über die mögliche Tiefe für Implantate wie Schrauben. Die gesamte konventionelle Radiologie verwendet aber 2D-Bilder - ein frontales und ein seitliches - für ebenfalls strahlenarme Untersuchungen. “Auch bei diesen Bildern sind Radiologen geübt, sich die räumliche Tiefe vorzustellen”, sagt Partik abschließend.