Trinkt jemand jedes Wochenende Alkohol bzw. nimmt an solchen Veranstaltungen teil, können erste Entzugserscheinungen auftreten, wenn es zum Wochenanfang andere Dinge gibt, die Alkoholkonsum nicht zulassen oder beschränken. Die Unruhe wird immer größer und der Betroffene fiebert dem Wochenende entgegen, ohne zu wissen, woher diese Unruhe kommt. Treten Gedanken auf, das dies am fehlenden Alkohol liegen könnte, werden diese Gefühle verdrängt.
Eigentlich wäre dies der Zeitpunkt mit jemanden zu reden. Da die meisten jungen Menschen, die so ihr Wochenende gestalten, einer Gruppe oder Klicke angehören, unterliegen sie einem Gruppenzwang, der solche Gespräche unmöglich macht. Keiner will sich vor dem anderen aus der Gruppe bloßstellen. Man puscht sich gegenseitig hoch und nach den ersten alkoholischen Getränken sind diese Gedanken auch verschwunden.
Kaum einer von diesen jungen Menschen glaubt, dass er mal der Alkoholabhängigkeit unterliegen könnte. Das Klischee eines Alkoholikers ist leider sehr negativ geprägt. Für viele Menschen sind Alkoholiker willenlose Trinker, die sich nicht im Griff haben. Auch wenn die Alkoholkrankheit als Krankheit anerkannt ist, ist diese Tatsache noch lange nicht in den Köpfen der Gesellschaft angekommen.
Der Übergang zur Alkoholabhängigkeit ist ein sich einschleichender Prozeß, den man erst bemerkt, wenn erste physische oder psychische Beeinträchtigungen entstehen. Da der Alkoholismus eine chronische Krankheit ist, wird sie den Betroffenen dann ein Leben lang begleiten, wenn jemand die Schwelle zur Abhängigkeit überschritten. Ein zurück zu einem normalem Alkoholkonsum, wenn es diesen denn gibt, wird es nicht mehr geben. Ein neues zufriedenes und glückliches Leben kann dann nur durch eine Leben ohne jeglichen Alkoholkonsum erreicht werden.
Viele jungen Menschen das nicht sehen und glauben auch nicht an das Risiko, welches sie durch ihren Alkoholkonsum eingehen. Sicher ist aber, dass jeder heutige alkoholkranke Mensch mit dem ersten Glas angefangen hat und sicherlich nicht mit dem Ziel, einmal alkoholabhängig zu werden. Die Gründe, warum jemand abhängig wird und der andere, der genauso viel oder gar mehr Alkohol trinkt, nicht, sind nicht genau definiert, aber es kann jeden treffen, egal aus welcher Gesellschaftsschicht er stammt oder wie sein soziales Umfeld aufgebaut ist.
Die meisten Alkoholiker oder alkoholgefährdeten Menschen entsprechen auch nicht dem gesellschaftlichen Klischee, sondern leben noch in relativ geordneten Verhältnissen und gehen auch oft noch einer normalen Arbeit nach. Da es keinen genauen Zeitpunkt oder spezifische Merkmale gibt, wann die Umkehr noch möglich ist, sind alle Menschen gefährdet, die Alkohol trinken, egal in welcher Menge, welche Form von alkoholischen Getränken und welcher Regelmäßigkeit.
Infos: www.forum-alkoholiker.de