Bevölkerung wünscht sich mehr Transparenz bei der Arztwahl
Denn bei der Suche nach dem richtigen Arzt wünschen sich die Patienten mehr Hilfe und 75 % würden es begrüßen, wenn Ärzte besser auf sich aufmerksam machen könnten. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass das starke Interesse der Bevölkerung an gesundheitsbezogenen Informationen zunehmend zu eigenständiger Informationsbeschaffung führt. Eines der dringlichsten Anliegen der Versicherten ist es, Klarheit über die Qualität von Ärzten zu erhalten. Trotz Internet oder Ärzte-Ranglisten ist die Bevölkerung mit der Arztwahl noch oft überfordert: Über die Hälfte der in der Studie Befragten schätzt die Möglichkeit, sich vorab über die Qualität eines Arztes zu informieren, als nicht ausreichend ein.
Doch wie die “Qual der Wahl” erleichtern? Die Einrichtung regionaler Patientenberatungsstellen könnte ein Weg sein: Über die Hälfte der Bevölkerung würde sich dort über Behandlungsmöglichkeiten informieren. Wichtige Aufgaben solcher Stellen wären darüber hinaus auch die Abgabe einer Zweitmeinung zu einer vom Arzt vorgeschlagenen Behandlung oder Auskünfte über Ärzte vor Ort. Eindeutiger noch, nämlich zu 81%, befürworten die Befragten den Vorschlag, Gütesiegel für Ärzte auf der Basis einer externen Expertenprüfung einzuführen. Einer knappen Mehrheit zufolge sollte dies auf freiwilliger Basis geschehen.
Aber darf der Arzt auch selbst werben? Trotz Lockerungen des Werbeverbotes für Praxisschilder und Anzeigenwerbung schränkt die Berufsordnung dies - und damit die Möglichkeit, Patienten genauer über sich und seine Leistungen zu informieren - noch ein. Doch die Mehrheit der Bevölkerung zeigt sich Vorschlägen zur Erweiterung ärztlicher Informationsspielräume gegenüber sehr aufgeschlossen: 75 % der Bevölkerung würden es begrüßen, mehrmals pro Jahr von ihrem Arzt in Rundschreiben über dessen spezifisches Leistungsangebot und besondere Termine wie Impfungen oder Schulungen hingewiesen zu werden.
Die Angabe von Tätigkeitsschwerpunkten befürworten über 90 % der Bevölkerung. Und: Deutschlands Ärzte genießen weiterhin ein hohes Vertrauen - 80 % der Befragten würden sich auf diese Selbstauskunft verlassen. Das Votum ist deutlich: Die Mehrheit der Bevölkerung möchte mehr Informationen und Transparenz.
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