Zu diesem Schluss kommen japanische Mediziner nach einer groß angelegten Untersuchung. Das gilt insbesondere für Kurzsichtige, berichten die Forscher um Masayuki Tatemichi und Minoru Sugita von der Toho University in Tokyo. Für ihre Studie untersuchten und befragten sie über 10.000 in der Stahl- bzw. in der Elektronikindustrie Beschäftigte. Die Resultate präsentieren sie im “Journal of Epidemiology and Community Health”.
Die im Schnitt 43 Jahre alten, überwiegend männlichen Teilnehmer gaben unter anderem Auskunft darüber, seit wann und wie häufig sie im Betrieb oder daheim einen Computer nutzten. Bei 522 von ihnen stellten die Mediziner eine Beeinträchtigung des Gesichtsfeldes fest. Jene Teilnehmer, die seit vielen Jahren und täglich mehrere Stunden vor einem Computerbildschirm saßen, waren mit 74 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit betroffen. Das galt allerdings nur für Kurz- und Weitsichtige, ermittelten Tatemichi und Kollegen.
Bei 165 dieser 522 Personen ließen weitere Untersuchungen auf ein Glaukom schließen, auch bekannt als Grüner Star. Dabei schädigt ein erhöhter Augeninnendruck den Sehnerv und führt so zu Gesichtsfeld-Ausfällen, letztlich kann sogar eine Erblindung die Folge sein. Wieder fanden die Mediziner, dass regelmäßige und ausgedehnte Computernutzung - diesmal allerdings nur bei Kurzsichtigen - mit einer erhöhten Erkrankungswahrscheinlichkeit einherging. Die Art der Verbindung sei jedoch unklar, räumen die Forscher ein. Möglicherweise reagiere der Sehnerv bei Kurzsichtigen besonders empfindlich auf Belastungen.
Forschung: Masayuki Tatemichi und Minoru Sugita, Department of Environmental and Occupational Health, Toho University School of Medicine, Tokyo; und andere
Veröffentlicht in Journal of Epidemiology and Community Health, Vol. 58, pp 1021-7, DOI 10.1136/jech.2003.018127
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