Gäbe es einen Erwachsenen-Test zum Unfallversicherungsschutz bei Kindern, so müssten deutsche Eltern nochmals die Schulbank drücken. Denn etwa 50 Prozent aller Erziehungsberechtigten wähnen ihren Nachwuchs auch dort abgesichert, wo gar kein gesetzlicher Unfallversicherungsschutz besteht: beim Freizeit-Sport, in Haus und Garten, auf dem Spielplatz und im Urlaub. Über ein Drittel aller Eltern hat sich zudem noch nicht um einen privaten Unfallversicherungsschutz für ihre Kinder gekümmert. Dies ist das ernüchternde Ergebnis einer Studie, welche die HanseMerkur Versicherungsgruppe beim Bielefelder Meinungsforschungsinstitut TNS EMNID in Auftrag gegeben hat. Befragt wurden 1017 Mehrpersonenhaushalte mit Kindern unter 18 Jahren in der Bundesrepublik. Davon entfielen 811 Interviews auf West- und 206 Interviews auf Ostdeutschland.
Erst im Juni 2002 wurde anlässlich des von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit (BAG) in Bonn organisierten Kindersicherheitstages nochmals darauf hingewiesen, dass Unfälle den größten Risikofaktor für die Gesundheit von Kindern darstellen. Alle 18 Sekunden verletzt sich ein Kind in Deutschland so schwer, dass es einen Arzt aufsuchen muss. Wissenschaftler schätzen, dass bis zu zwei Millionen Kinder jährlich bei Unfällen zu Schaden kommen. Über 400.000 Kinderunfälle ereignen sich dabei allein im häuslichen Umfeld. Wie das Statistische Bundesamt am 30. Juli 2002 mitteilte, verunglückten zudem im Jahre 2001 knapp 43.000 Kinder auf Deutschlands Straßen, über 8.000 davon schwer. Pro Jahr erfahren knapp 3.500 Kinder und Jugendliche nachhaltige Behinderungen, an denen sie ihr Leben lang leiden.
Da Unfallgefahren sehr viel häufiger zu Hause und in der Freizeit drohen, wo kein gesetzlicher Unfallversicherungsschutz besteht, ist private Vorsorge unabdingbar. Denn: die wirtschaftlichen Folgen, die mit einer dauerhaften Gesundheitsschädigung oder Behinderung von verunfallten Kindern verbunden sind, können für die Familien neben dem privaten Unglück auch zur finanziellen Katastrophe werden. Selbst wenn die gesetzliche Unfallversicherung zahlt, reichen die Leistungen oft nicht einmal aus, um die Pflegekosten zu decken. Dabei ist privater Schutz nicht einmal teuer.
Leider ist das Elternwissen um den Kinder-Unfallversicherungsschutz in der Freizeit erschreckend gering, wie die von der HanseMerkur in Auftrag gegebene EMNID-Studie belegt. Denn 56,8 Prozent glauben, dass ihre Jüngsten auch beim Freizeit-Sport gesetzlich unfallversichert sind; weitere 51,2 Prozent wähnen sie in Haus und Garten staatlich abgesichert. Und immerhin noch 45,5 Prozent gehen von einer gesetzlichen Unfalldeckung auf dem Spielplatz sowie 44,6 Prozent während des Urlaubes aus.
Grundsätzlich besser sieht es mit dem Elternwissen um die Bereiche aus, wo tatsächlich gesetzlicher Unfallversicherungsschutz für ihre Kinder besteht. So wissen über zwei Drittel der Eltern um die staatliche Absicherung im Kindergarten (72,1%) und in der Schule (71%). Ebenso um den garantierten Schutz auf dem Weg von und zur Schule (69,9%) bzw. Krippe (67,8%).
Eine weitere von der HanseMerkur in Auftrag gegebene EMNID-Studie zum Thema “Maßnahmen für die finanzielle Zukunft der Kinder”, die Anfang September 2002 veröffentlicht wird, kam u.a. zu dem erschütternden Ergebnis, dass über ein Drittel der Eltern (37,2%) überhaupt keinen privaten Unfallversicherungsschutz für ihre Kinder vereinbart hat. Dabei ist hier ein deutliches Ost-West-Gefälle zu beobachten. Während die Abdeckung mit privaten Kinder-Unfallversicherungen in Ostdeutschland 70,1 Prozent beträgt, haben Westfamilien nur zu 60,7 Prozent in diesem Bereich vorgesorgt.
Grundsätzlich sind junge Eltern (bis 29 Jahre) schlechter über die Grenzen des gesetzlichen Kinder-Unfallversicherungsschutzes informiert als Eltern zwischen 30 und 49 Jahren. Über das meiste Wissen zum Thema verfügen Familien mit mittlerem und höherem Bildungsniveau, wobei Vier- oder Mehrpersonenhaushalte am besten abschneiden. Möglichweise ist dieses Wissen aus leidvoller Erfahrung gewonnen worden, besteht doch statistisch bei zwei oder mehr Kindern in der Familie ein höheres Unfallrisiko.
Die HanseMerkur Versicherungsgruppe hat mit _Knirps & Co._ein flexibles Versorgungskonzept für Kinder erarbeitet, das in der Unfallversicherung neben einer Grundsumme bei Invalidität bereits bei einem Invaliditätsgrad von 40 Prozent eine lebenslange Unfallrente vorsieht. Auch beim Unfalltod der Eltern ist das Kind finanziell abgesichert. Zudem ermöglicht _Knirps & Co._kindgerechte Leistungserweiterungen bei Infektionen durch Tierbisse (einschließlich Zeckenbisse), Vergiftungen (auch durch Nahrungsmittel), Bewusstseinsstörungen (durch Medikamente, Dämpfe, Gase), Kosten für Nachhilfeunterricht nach einem Unfall (ab 1% Invalidität) und die prämienfreie Mitversicherung von neugeborenen Geschwistern ab Geburt bis Vollendung des sechsten Lebensmonats.