Schlaganfall und Thrombektomie: In einer Reihe von Studien konnte gezeigt werden, dass ein Thrombektomie, die im richtigen Zeitfenster durchgeführt wird, bei einem Drittel der Patienten signifikante Verbesserungen brachte. Interventionelle Schlaganfallbehandlungen sind komplexer, als eine PCI bei STEMI Patienten, daher sind bildgebende Verfahren und die Zusammenarbeit mit Fachkollegen aus anderen Bereichen nötig, so Dr. William Wijns, Co-Chairman bei der EuroPCR.
Im Rahmen der koronaren KoronariInterventionen, stellte sich heraus, dass dem kompletten Verschluss der Koronararterien, CTO (Cronic Total Occlusion) unverändert besondere Aufmerksamkeit gilt. Auch die Stentt Thrombosen bei Stents der neuen Generation und die entsprechende duale Thrombozytenaggregationstherapie war einer der Brennpunkte des Kongresses. Dabei wurde festgestellt, dass der Zustand der Patienten, die Art des Stents und das Verfahren, wie und wo der Stent gesetzt wird, wesentlich sind, um langfristig positive Ergebnisse zu erreichen.
Müssen alle verschlossenen Gefäße revaskularisiert werden? In der noch laufenden COMPARE- ACUTE Studie wird mit der FFR Technologie (Fractional Flow Reserve Technology) die „Funktionsfähigkeit“ aller größerer Herzkranzgefäße gemessen. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass 50% der „nichtschuldigen“ Gefäße zwar signifikante Stenosen aufweisen, aber keine signifikante FFR – so dass die Entscheidung, diese Gefäße nicht zu revaskularisieren leicht fallen sollte (Dr. Peter Smits, Maasstad Hospital, Rotterdam, Dr. Elmir Omerovic, Sahlgrenska University Hospital, Gothenburg).
Auch bei älteren Patienten (> 75 Jahre) lohnt es sichist es sinnvoll, beschichtete Medikamente freisetzende Stents (DES, Drug Eluting Stents)) zu verwenden. In einer europäischen Studie zeigte sich, dass Patienten, die einen DES hatten implantiert bekamen weniger Reinfarkte aufwiesen, als Patienten mit unbeschichteten Stents (8.6% vs. 16.6%) (Dr. Fabio Mangiacapra, Dr. Giuseppe Di Gioias, Campus Bio-Medico University, Rom).
Wichtig bei Koronarinterventionen nach Herzinfarkt, vor allem bei Hochrisikopatienten, ist der Zeitpunkt, wann der Patient das Katheterlabor erreicht, die sogen. „door-to-ballon-time“, die 90 Minuten nicht überschreiten soll. Bei der Auswertung der Daten von 797 STEMI Patienten war die Mortalität 3mal höher, wenn diese Zeit überschritten wurde (Lorelle Martin, Austin Health, Melbourne, Australien).
Herzkatheter werden immer häufiger nicht nur über die A. femoralis sondern auch über die A. radialis durchgeführt, weil bei der A. radialis weniger Komplikationen zu erwarten sind. Doch auch hier gibt es überraschende Erkenntnisse – bezeichnet als „Campeau Radial Paradox“: ältere Herzkatheterdaten mit alleinigem Femoraliszugang wurden mit jüngeren Daten, wo ein Femoralis- oder Radialis-Zugang gewählt wurde, verglichen. Paradoxerweise lag die Rate an Komplikationen in dieser letzten Gruppe höher. Das Phänomen wird weiter untersucht. (Dr. Lorenzo Azzalini, Montreal Heart Institute and Montreal Health Innovations Coordinating Center, Canada).
Weitere Neuigkeiten unter www.europcr.com