Aktuell liegt das Durchschnittsalter deutscher Frauen bei Geburt ihres ersten Kindes bei knapp 30 Jahren, Tendenz steigend. Laut einer repräsentativen Umfrage des Institutes für Demoskopie Allensbach aus dem Jahr 2007 ist über die Hälfte der Deutschen überzeugt, dass es für Frauen erst ab 40 bzw. 45 Jahren schwieriger wird, schwanger zu werden. Zu dieser Zeit ist die Fruchtbarkeit jedoch tatsächlich schon stark eingeschränkt: Bei einer 34-Jährigen ist sie nur noch etwa halb so groß wie bei einer 25-Jährigen. Mit den Jahren nehmen die Eierstockfunktionen zunehmend ab, die natürliche Eizellreserve geht immer mehr zurück.
Dennoch werden einer rechtzeitigen Familienplanung häufig andere Prioritäten vorangestellt: Im Dilemma der „Rushhour des Lebens“ verschieben viele Paare den Gedanken daran. Im Vordergrund stehen Ausbildung und Studium, der Aufbau einer beruflichen Perspektive und einer sicheren wirtschaftlichen Situation. Die Entscheidung für ein Baby fällt immer mehr in ein Zeitfenster nach der optimalen Fruchtbarkeit der Frau, die zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr liegt. Wartet man zu lange, kann es eines Tages zu spät sein.
Meist dauert es eine gewisse Zeit, bis sich Paare Fruchtbarkeitsprobleme eingestehen. Wichtig für Frauen ist eine frühzeitige erste Abklärung möglicher Ursachen beim Frauenarzt. Da die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch häufig auch beim Mann gefunden werden kann, sollte dieser einen Urologen oder Andrologen aufsuchen. Bleiben die von Gynäkologen eingeleiteten Erstmaßnahmen wie beispielsweise Gewichtsregulierung oder Verordnung von Fruchtbarkeitsmedikamenten ohne Erfolg, sollten betroffene Paare nicht zögern ein Kinderwunschzentrum aufzusuchen. Informationen und Adressen finden sich im Internet unter www.kinderwunsch.de .
Selbst wenn es längere Zeit nicht mit einem Baby klappt, sollten betroffene Paare versuchen ruhig zu bleiben. Denn neben organischen Ursachen können auch seelische Gründe, wie etwa Stress, schuld an der möglicherweise nur vorübergehenden Unfruchtbarkeit sein. In vielen Fällen lohnt sich eine Optimierung der Lebensweise: Das richtige Körpergewicht, eine gesunde Ernährung und moderater Sport sowie der Verzicht auf übermäßigen Alkoholgenuss und Zigaretten können sich positiv auswirken.