Weihnachten ist längst vorbei und die ersten Sonnenstrahlen künden von der nahenden wärmeren Jahreszeit. Und immer wenn der Sommer kommt, muss so mancher beim prüfenden Blick in den Spiegel feststellen: Die gewünschte Bikini- oder Badehosenfigur ist nicht oder nicht mehr vorhanden. Fett und Fettpolster an verschiedenen Stellen des Körpers, wie Bauch, Hüften, Gesäß, Oberschenkeln, Knien, Waden oder Fesseln werden oft als unvorteilhaft und sehr störend empfunden. Es gibt immer mehr Möglichkeiten gegen diese Polster, auch ohne im Fitnessstudio zu schwitzen oder sich mit Diäten zu kasteien. Fettabsaugung oder Liposuktion zählt heute zu den am häufigsten durchgeführten ästhetisch chirurgischen Eingriffen. Und wo viel Geld zu verdienen ist, versuchen erfahrungsgemäß auch schwarze Schafe mitzuverdienen. So geistert die sogenannte „Fettweg-Spritze“ oder Injektionsliopolyse derzeit verstärkt durch die Internetplattformen in denen sich potenzielle Patienten über neuste Verfahren in der plastisch Kosmetischen oder Ästetischen Chirurgie austauschen. Bei diesem Verfahren handelt es sich um die subkutane Anwendung des schon lange in der Medizin bekannten Wirkstoff „Phosphatidylcholin“, welches seit Jahren angewendet wird, um Fettembolien im Blut zu verhindern. Neu an der in den 90Jahren in Brasilien entwickelten Methode ist, dass der Wirkstoff direkt in das Fettgewebe gespritzt wird und dort zu einer Auflösung des Fettgewebes führen soll. Die aufgelösten Fettbestandteile werden dann zur Leber transportiert und über die Galle in den Darm ausgeschieden. Der genaue Wirkmechanismus ist aber bis heute mit gänzlich bekannt. Bekannte Nebenwirkungen der Methode sind lokale Entzündungsreaktionen mit Rötung, Schwellung und Wundschmerzen, Blutergüsse und Muskelkater ähnliche Schmerzen. Des weiteren muss das Verfahren meist mehrmals angewendet werden, um ein sichtbares Ergebnis zu erzielen.
„Fettverlust mithilfe der ästhetischen Medizin ist derzeit groß in Mode. Viele wollen den Schönheitsidealen, die durch die Werbung geschaffen werden, nacheifern“, so Dr. Ralf Merkert, Oberarzt der Ästhetischen Chirurgie an der Cannstatter Hautklinik im Klinikum Stuttgart. „Unsere Patienten sind zu zwei drittel Frauen im Alter zwischen 18 bis 60 Jahre, aber die Männer holen stark auf“, so Merkert. Zu den Patienten der Hautklinik gehören vor allem Menschen, die zwar durch Diäten ihr Idealgewicht erreicht haben - nicht aber ihre Idealfigur. „Es gibt Stellen am menschlichen Körper, an denen sich Diät oder Fitnessstudio die Zähne ausbeißen“, weiß der Facharzt. Vom Griff zur Fettweg-Spritze rät der Experte jedoch strickt ab, denn zum einen sind die Wirkmechanismen noch nicht bekannt und zum anderen besitzt das Verfahren in der ästhetischen Chirurgie keine Zulassung. Außerdem sie als Medikament in Deutschland noch nicht zugelassen
„Wir wenden nur die Liposuktion an und zeigen potenziellen Patienten in einem Vorgespräch, was mit dieser Möglichkeit machbar ist. Es ist uns wichtig, dass die Patienten eine genaue Vorstellung vom erzielbaren Ergebnis haben und so keine falschen Vorstellungen entwickeln“, so der Experte. Es sei illusorisch, dass jemand, der mit Kleidergröße XXL zum Fettabsaugen geht, nach einem Eingriff mit Größe M nach Hause gehen. In der Regel seien es daher nicht die mangelnden ärztlichen Fähigkeiten, die zu Enttäuschungen beim Patienten führen, sondern die überzogenen Erwartungen der Patienten. Manche hadern mit ihrer neuen Optik, auch wenn die Operation objektiv gelungen ist.
Denn nicht jedes Problem ist mit ärztlichen Mitteln zu lösen. Manche Probleme kann man nicht einfach absaugen. „Das ist der Grund, warum wir nicht jeden Patienten behandeln. Wer beispielsweise jeden Tag einen halben Kasten Bier trinkt und sich dann den Bierbauch absaugen lassen will, ist bei uns fehl am Platz“, erklärt Merkert. Für den es wichtig ist, solche Kandidaten rechtzeitig herauszufiltern.
Sind sich Patient und Arzt aber über eine Behandlung einig, wendet man für die Fettabsaugung oder Liposuktion in Bad Cannstatt die nach wissenschaftlichen Kriterien derzeit sicherste und belastungsärmste Fettabsaugungsmethode an: die so genannte Vibrationskanülentechnik (mit einer hochfrequenten vibrierenden Kanüle) in Tumeneszenz-Anästhesie. Bei dieser schönheitschirurgischen Operation wird das störende Fettgewebe durch das Einspritzen der Tumeneszenslösung verflüssigt und anschließend abgesaugt. „Dies ist zwar ein sehr aufwendiges Verfahren, aber es macht sich bezahlt“, so Ralf Merkert. Auf diese Weise könne bis zu vier Liter Fett abgesaugt werden.
„Das Besondere an dieser Technik ist, dass es bei den Patienten lediglich zu einem geringen Blutverlust kommt“, weiß Merkert. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist, dass der Patient keine Vollnarkose bekommt und trotzdem schmerzfrei bleibt. Dadurch blieben die Cannstatter Operateure, die diese Technik erfolgreich seit dem Jahr 2000 anwenden, bisher auch von ernsthaften Komplikationen verschont. Der Patient darf und soll sogar während der Operation aufstehen. „Dadurch kann der Operateur sich gleich einen optimalen Eindruck des erzielten Ergebnisses verschaffen. Die Proportionen sind im Stehen ganz anders als im Liegen“, erklärt der Fachmann.
Da die in der Stuttgarter Klinik angewendete Methode der Liposuktion besonders schonend ist, besteht für den Patienten die Möglichkeit, den Eingriff ambulant vornehmen zu lassen. Nach dem Eingriff hat er lediglich das Gefühl einen ziemlichen Muskelkater zu haben. Drei bis vier Tage nach der Operation sind die Patienten wieder völlig gesellschaftsfähig und nach zwei Wochen können sie bereits wieder Sport treiben. Und obwohl nach dem neusten Stand der Medizin operiert wird, liegen die Kosten, die vom Patienten selbst getragen werden müssen im unteren Drittel der Anbieter.
Infos unter: www.hautklinik-stuttgart.de