Die Dichte des Lungengewebes spielt bei Asthmatikern eine besondere Rolle. Verkrampfungen der Muskulatur führen bei den Betroffenen dazu, dass ein Teil der zuvor eingeatmeten Luft beim Ausatmen nicht ausgetauscht wird und in der Lunge bleibt. Fachärzte sprechen davon, dass die Dichte des Lungengewebes von Asthmatikern beim Ausatmen an einigen Stellen nicht oder nur verzögert zunimmt. „Durch die funktionelle MR der Lunge kann der behandelnde Arzt nun erkennen, welche Areale der Lunge davon betroffen sind und zu welchen Zeitpunkten die schädliche Restluft in der Lunge verbleibt“, erklärt der Teamleiter des klinischen Versuchs, Prof. Dr. med. Thomas Rupprecht, leitender Arzt der Klinik für Kinder und Jugendliche in Bayreuth und zugleich außerplanmäßiger Professor an der Universität Erlangen. Das war bislang nicht möglich: Traditionelle Lungenfunktionsmessungen können nur feststellen, dass der Patient unter Asthma bronchiale leidet. Welche Teile der Lunge betroffen sind, darüber sagen diese Verfahren jedoch nichts aus.
Mit den herkömmlichen Verfahren ist es besonders schwierig, die Krankheit in jungen Jahren zu diagnostizieren. Denn sie messen im Wesentlichen nur das Lungenvolumen, welches sich bei kranken und gesunden Kindern aber kaum unterscheidet. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist es demnach wichtig, frühzeitig präzise Informationen über die Dichte des Lungengewebes zu erhalten. Mit dem neuen Verfahren, das die tatsächliche Belüftung der Lunge misst und die erkrankten Areale exakt lokalisiert, ist Asthma bronchiale nun frühzeitig – auch ohne, dass zuvor ein Leistungsabfall bemerkt werden musste – erkennbar und so besser zu therapieren.