Falls sich dieser Sommer doch noch einmal in dem ein oder anderen Teil der DACH-Region zeigt, was ganz sicher dann sofort anzutreffen sein wird: Wespen! Nicht nur angenehm warmes Sommerwetter, sondern vor allem das beliebte Grillen sind Highlights für Wespen. Doch was tun? Tricks, wie ein Miteinander mit den ungeliebten Stechern über den restlichen Sommer gut funktionieren könnte, kann man nachstehend lesen. Und auch, welche Tipps einen Versuch wert sind.
Duft-Offensive wie beispielsweise von Tomatenblättern, Duftgeranien (Pelargonium crispum), Lavendel, Basilikum, Rosmarin, Minze mögen die Stecher gar nicht. Wer seine Sitzecke am Balkon oder der Terrasse damit an den Rändern umpflanzt, Pflanzen im Topf oder als Strauß auf den Tisch stellt, hat gute Chancen auf einen ruhigeren Abend. Auch einige Tropfen bestimmter ätherischer Öle wie Citronella, Nelken, Eukalyptus oder Pfefferminzöl stehen im Ruf, Wespen (und übrigens auch Mücken) abzuwehren.
Lebensmittel abdecken, denn nichts zieht Wespen so sehr an, wie offene Nahrungsmittel ziehen Wespen. Alle Schüsseln möglichst lange abgedeckt lassen und nach dem Essen zügig benutzte Teller, Schüsseln und Platten mit Lebensmitteln wegräumen. Ganz wichtig ist der Kontroll-Blick VOR dem Trinken ins Glas, die Tasse oder die Flasche.
Sofort-Hilfe: Sprühflasche mit Wasser, denn ein feiner Wassernebel in Richtung Wespe simuliert Regen: Das Insekt fliegt im Idealfall zurück zum Nest und stört nicht weiter. Am besten bei der ersten Wespe, die auftaucht, anwenden, denn das ist die Kundschafterin, die ihre Artgenossinnen über interessante Nahrungsquellen informiert. Dabei unbedingt sicherstellen, dass vorher keine chemischen Stoffe in der Sprühflasche waren.
Auf keinen Fall sollte man hastige Handbewegung machen, wenn einem die Wespe zu nah kommt. Es gilt vor allem Ruhe bewahren, keine hastigen Bewegungen. Denn Wegwedeln macht Wespen eher aggressiv. Wegpusten oder Anatmen ist ebenfalls keine gute Idee: Das in der Atemluft enthaltene CO2 ist für Wespen ein Alarmsignal, das sie angriffslustig macht.
Gut zu wissen: Eine Wespe zu töten ist grundsätzlich verboten und nur erlaubt, wenn ein triftiger Grund vorliegt. Auch wenn es in der Praxis für einzelne Wespen kaum verhängt wird, droht tatsächlich ein gesetzlich festgelegtes Bußgeld, das je nach Bundesland variiert. Außerdem setzt eine Wespe, die erschlagen wird, Alarmpheromone frei, die Artgenossinnen in der Nähe aggressiver machen. Und: Im Todeskampf kann die Wespe noch reflexartig zustechen.
Alternative Futterstelle, wie eine kleine alternative Futterstelle mit einem Stück reifem Obst abseits des Tisches kann an einem Grillabend eine Lösung sein: ABER: Diese kann auch noch mehr Wespen anlocken.
Wespennest entfernen? JEIN! Denn grundsätzlich stehen Wespennester unter Naturschutz. Stellt ein Wespennest am Haus allerdings eine akute Gefahr dar, kann eine Entfernung angezeigt sein. Dafür ist eine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde nötig, die mancherorts mit Wespenberatern zusammenarbeitet. Das Entfernen oder die Umsiedlung des Nestes ist ein Fall für Profis: Schädlingsbekämpfer, manchmal auch Imker, bei akuter Gefahr für Leib und Leben die Feuerwehr.
Die Kosten für das Entfernen eines Wespennestes können z. B. in einer Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung miteingeschlossen werden.