Wer dem Mantra folgt „gesund zu leben“, der fokussiert sich in den meisten Fällen auf eine gesunde Ernährung, Bewegung und frische Luft. Das sind für viele Menschen die drei Grundparameter eines gesunden Lebens. Einige ergänzen diese Grundzüge noch mit einem Leben frei von Genussmitteln wie etwa Kaffee, Alkohol und Süßem. Andere definieren gesunde Ernährung mithilfe eines speziellen Ernährungsstils und ernähren sich entsprechend vegan oder vegetarisch. Was eine gesunde Lebensweise jedoch mit nachhaltiger Kleidung zu tun hat, ist Thema in diesem Artikel.
Es scheint mittlerweile viele Begrifflichkeiten zu geben, die nachhaltige Kleidung beschreiben. Häufig wird die sogenannte Slow Fashion als nachhaltige, grüne Mode bezeichnet. Das Pendant ist die Fast Fashion. Bei der schnell produzierten Mode wird während des gesamten Herstellungsprozesses nicht auf die Arbeitsbedingungen, das Material und die Energie geachtet wird, die zur schnellen Herstellung benötigt wird. Es geht darum, Kleidung in großen Chargen schnell auf den Markt zu bringen – quasi ohne Rücksicht auf das, was im Herstellungsprozess passiert. Nachhaltige Mode hingegen charakterisiert sich durch diese Faktoren:
Die Materialien stammen aus dem biologischen Anbau, was bedeutet: Zur Herstellung wurde keine umweltschädigende Chemie eingesetzt. Im Fachhandel kommen Produkte aus Bio-Baumwolle, Wolle aus biologischer Tierhaltung, Leinen, Lyocell und Recyclingmaterial zum Einsatz.
Zur Verarbeitung kommen keine oder nur sehr wenige Chemikalien zum Einsatz. Mit Wasser und Energie wird während der Herstellung sehr sorgsam umgegangen. Durch kurze Wege von der Produktion in den Verkauf bleibt selbst der Transport nachhaltig.
Fair sind auch die Bedingungen für diejenigen, die die nachhaltige Kleidung herstellen. Das bedeutet, dass sie einen fairen Lohn bekommen und keine unmenschlichen Arbeitszeiten oder -bedingungen erleiden müssen. Auch Kinderarbeit ist tabu.
Bei der Produktion nachhaltiger, biologischer Rohstoffe kommen keine Chemikalien zum Einsatz. Dadurch können sich rein aus dem Material, beispielsweise aus Bio-Baumwolle oder Wolle aus biologischer Tierhaltung, keine chemischen Stoffe freisetzen – zumindest nicht bei der Herstellung selbst. Wird die Kleidung dann noch nachhaltig produziert, ist das doppelt „gesund“. Bei der nachhaltigen Produktion wird auf den sorgsamen Umgang mit vorhandenen Ressourcen geachtet. Wer weniger Energie verbraucht, für den muss weniger Energie auf oft umweltbelastenden Wegen produziert werden. Darüber hinaus wird bei der Produktion von nachhaltiger Kleidung auf den Einsatz von Chemikalien verzichtet. Damit kann weder aus dem Rohstoff noch durch die Verarbeitung Chemie über das Kleidungsstück an die menschliche Haut kommen.
Am häufigsten kommen polyfluorierte Chemikalien (PFC), perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) und perfluorierte Tenside (PFT) zum Einsatz. PFC macht beispielsweise Regenjacken besonders wasserabweisend. Jedoch wäscht jeder Regenguss auch Chemikalien von der Jacke, die dann in der Umwelt landen und sich dort kaum abbauen lassen. Kleidung aus Polyamid und Polyester hingegen entsteht auf chemischer Basis und unter Einsatz von Erdöl, Gas und Kohle. Modal und Viskose werden beispielsweise während dem Herstellprozess in Chemikalien gekocht. Dieser Prozess macht das künstliche Garn reißfester.
Aus ganz unterschiedlichen Gründen sind diese Chemikalien gefährlich. In zahlreichen Studien, unter anderem vom Umweltbundesamt, standen mittlerweile poly- und perfluorierte Chemikalien im Fokus, die nicht nur im Wasser und damit in der Umwelt Schaden anrichten können, sondern die auch für den Menschen selbst gefährlich werden können.
Eine Reihe von Krankheiten, darunter insbesondere Krebserkrankungen, können von den Stoffen begünstigt werden. Vor allem Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie Blutkrebs, Hoden-, Nieren- und Prostatakrebs sollen die häufigsten Krebsarten sein, die in Verbindung mit PFC stehen.
Darüber hinaus wurde bei Versuchen festgestellt, dass PFC die Immunabwehr stark und nachhaltig schwächt, so dass sogar eine Grippe-Infektion bereits zur Gefahr werden kann.
Die Pubertät kann sich verzögern, die Fruchtbarkeit von Mann und Frau könnte unter dem Einfluss von PFC leiden. Neben der erschwerten Bedingungen, ein Kind zu bekommen, wurden auch Folgen bei den Ungeborenen festgestellt, wie etwa eine Verzögerung beim Knochenwachstum, Herzfehler oder Gaumenspalten. Selbst Schwangerschaftsvergiftungen und Schwangerschaftsdiabetes waren keine Seltenheit.
Bei Kindern, die einen hohen PFC-Anteil im Blut hatten, wirkten Impfungen beispielsweise gegen Tetanus und Diphterie, weniger sicher als bei gesunden Kindern.
Wer nachhaltige Kleidung kaufen und tragen möchte, kann sich auf eine Reihe von Siegeln verlassen, die eingeführt wurden, um Verbrauchern aufzuzeigen, dass es sich um ein nachhaltig produziertes Kleidungsstück handelt. Der Global Organic Textile Standard (GOTS), der Blaue Engel, das Europäische Umweltzeichen (EU Ecolabel), das IVN-Siegel, OEKO-TEX und der Grüne Knopf sind die wichtigsten Labels, die nur nach Überprüfung der Materialwahl und der Herstellung verliehen werden.
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