Die systemische Hormonersatztherapie ist aktuell umstritten, da in großen amerikanischen Studien die Gefahr von Brustkrebs, Schlaganfällen und Herzinfarkten zunahm, wenn Hormone eingenommen wurden. Dagegen stehen die Vorteile der Hormonersatztherapie, wie Eindämmung der Osteoporose und Rückgang von wechseljahrestypischen Beschwerden wie Hitzewallungen und Depressionen. Dermatologisch geht mit den Wechseljahren oft eine vermehrte Austrockung der Haut mit Neigung zu Juckreiz und Anfälligkeit für Ekzeme einher. In einer Studie der dermatologischen Universitätskliniken in Bordeaux und Wien wurde jetzt nachgewiesen, dass auch die Haut von einer Hormonersatztherapie profitiert (Guinot C. et al: Effect of hormonal replacement therapy on skin biophysical properties of menopausal women. Skin Research and Technology 2005; 11: 201-204). Der Feuchtigkeits- und Fettgehalt der Gesichtshaut war in der Gruppe von Frauen, die mindestens fünf Jahre lang Hormonersatztherapie erhalten hatten, signifikant höher als in der Kontrollgruppe ohne Hormonersatz. Diese Resultate stützen die klinische Erfahrung, dass der Hautzustand menopausaler Frauen durch eine systemische Hormonersatztherapie in Form von Tabletten oder Pflastern deutlich verbessert wird. Inwiefern diese positive Wirkung von Hormonen auf die Haut unmittelbar auf pflanzliche Ersatztherapeutika, die aus Soja oder Rotklee gewonnen werden, übertragen werden kann, bedarf weiterer Untersuchungen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Isoflavone, bzw. Phytosterole, die in Antiaging-Cremes erfolgreich eingesetzt werden, auch von innen positiv auf den Hautzustand wirken.