Vor allem den bildgebenden Verfahren (wie MR-Angiographie oder Herz-CT) für die Diagnose von koronaren Herzerkrankungen wird in einer neuen Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) eine zunehmende Bedeutung eingeräumt.
konnte die Ergebnisse einer neuen Analyse der Phase-III-Studie RELAX-AHF präsentieren. Vor allem in verschiedenen Subgruppen von Patienten mit akuter Herzinsuffizienz (acute heart failure, AHF) zeigt sich durch das Prüfpräparat RLX030 eine Symptomverbesserung sowie eine reduzierte Sterblichkeitsrate. Wird RLX030 zusätzlich zur Standardtherapie gegeben, so bewirkte es … eine Besserung der Hauptsymptomatik Dyspnoe (Kurzatmigkeit) sowie der Mortalität nach 6 Monaten. Bei Patienten mitAHF-Episoden ist nicht nureine Krankenhauseinweisung zwingend, sondern auch eine schnelle Therapieentscheidung … äußerst wichtig, um eine weitere Verschlechterung der Herzinsuffizienz verhindern.
Als ein neues Behandlungsziel der aktuellen Leitlinie gilt die Kontrolle der Herzfrequenz, wobei Betablocker oder Kalziumkanal-Blocker als Erstlinien-Therapie und lang anhaltende Nitrate sowie neu eingeführte Substanzen als Zweitlinientherapie empfohlen werden.
Anämie: Unabhängiger Risikofaktor bei Sterblichkeit: , erhöht das generelle und das. Die Daten der großen SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania), zeigen, dass Anämie generell das kardiovaskuläre Sterblichkeitsrisiko erhöht. Als Anämie bezeichnet man den auch als „Blutarmut“ bekannten Mangel am Blutfarbstoff Hämoglobin.
Stark verbessert hat sich, dank invasiver Behandlungsmethoden, im letzten Jahrzehnt die Therapie des Herzinfarkts. Die Anzahl von Patienten, die eine Katheterintervention erhalten, wurde deutlich erhöht, Krankenhaus-Verweildauer und Krankenhaussterblichkeit konnten, auch bei älteren Patienten, halbiert werden.
konnte die bahnbrechenden Ergebnisse aus der IN-TIME Studie während einer Hotline-Sitzung am ESC bekanntgeben. Die randomisierte, kontrollierte IN-TIME Studie zeigt eine signifikante Reduktion der Gesamtmortalität bei Herzinsuffizienz-Patienten mit Implantat-basierter Remote-Überwachung. Ferner konnte bei Patienten mit stark eingeschränkter linksventrikulärer Herzfunktion und NYHA-Klasse II/III, die ein Implantat mit BIOTRONIK Home Monitoring® trugen, eine signifikante Reduzierung (3,4 bzw. 8,7%) der Gesamtmortalität im Vergleich zur Standardnachsorge beobachtet werden.
Ein Home Monitoring® erkennt unmittelbar eine Verschlechterung des kardialen Gesundheitszustandes der Patienten und übermittelt automatisch tagesaktuell die relevanten Informationen an den behandelnden Arzt. Durch die Früherkennung klinisch relevanter Ereignisse, insbesondere von asymptomatischem Vorhofflimmern, kann der Arzt schnell reagieren und die Therapie des Patienten frühzeitig anpassen.
Wie schädlich die Konsumierung von viel Kochsalz ist, und dass man dadurch ein erhöhtes Risiko hat, eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zu entwickeln, zeigt die Auswertung von Daten aus einer großen Bevölkerungsstudie, die von einer Kölner Forschergruppe präsentiert wurden. Die Ergebnisse „…deuten darauf hin, dass eine Reduktion der Natrium-Aufnahme von einem hohen auf ein moderates Niveau das Risiko, im späteren Leben eine Herzinsuffizienz zu entwickeln, vermindern könnte…“.
In einer aktuellen Studie beschäftigt sich eine deutsch-österreichischen Forschergruppe mit einem neu entwickelten Risikoscore mit sieben Parametern, welcher eine präzisere Vorhersage des kardiovaskulären Sterblichkeitsrisikos von Diabetikern erlaubt als es mit bisher etablierten Scores möglich ist.
Das Ergebnis von Studien aus den USA und Taiwan zeigt, dass eine Senkung der Blutfette mit Statinen das Risiko, einen grauen Star (Katarakt) oder eine Demenz zu entwickeln reduzieren kann. Beim Graue Star kann die Einnahme von Statinen eine Reduzierung um 20 Prozent bewirken, eine andere Untersuchung zeigt auf, dass Statine mit höherer Dosierung vor Demenzerkrankungen schützen können.
Eine in Frankreich durchgeführte Studie zeigt, dass Patienten, auch nach einem überstandenen Herzinfarkt, durch zu viel Bauchfett langfristig gesehen ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko aufweisen. Somit beweisen die Ergebnisse des französischen FAST-MI 2005 Registers sehr eindrücklich, dass sich Herzinfarkt-Patienten vor allem auf eine Reduktion des Bauchfetts konzentrieren sollten.
Traurig, aber wahr, denn was bei Männern selbstverständlich ist, gilt für Frauen eher nicht! Denn viel zu selten behandeln Allgemeinmediziner Frauen mit Vorhofflimmern mit blutverdünnenden Medikamenten, und dies unabhängig von ihrem Begleiterkrankungen oder einem bestehenden Schlaganfallrisiko. Studienleiter Dr. Pierre Sabouret (Hopital Pitié-Salpetriere, Paris) stellte die französische Untersuchung mit 15.000 Patienten auf dem Kongress vor: „48 Prozent der Frauen mit Vorhofflimmern erhielten Vitamin-K-Antagonisten, also die Leitlinien-gemäße Behandlung, bei den Männern waren 52,6 Prozent. 30,5 Prozent der Frauen bekamen überhaupt keine präventiven Medikamente, von den Männern 25,4.“ Mehr als 21 Prozent der Frauen wurde nur Aspirin verschrieben, was nicht den Guidelines entspricht.
Gottlob gab es für die Weiblichkeit nicht nur Negativschlagzeilen auf dem ESC. Denn eine Studie aus Coburg beweist, dass nach Katheter-gestützten Aortenklappen-Implantationen Frauen ein um 25 Prozent geringeres Sterblichkeits-Risiko haben als Männer. Ein Hinweise darauf, wie Kongress Studienautor Dr. Mohammad Sherif vom Klinikum Coburg betonte, „…dass TAVI für ältere Frauen mit schwerer symptomatischer Aortenstenose die Therapie der Wahl sein könnte…“.
Eine finnische Studie, die von Dr. Jari Laukkanen und Dr. Hagnas durchgeführt wurde, zeigt auf, dass Bewegung und Fitnesstraining das Risiko für einen plötzlichen Herztod bei Männern, und dies auch bei Personen mit einer schlechten kardiorespiratorischen reduziert. „Plötzlicher Herztod ist für etwa die Hälfte der Todesfälle bei koronaren Herzerkrankungen verantwortlich“, so Dr. Laukkanen. „Er tritt sehr rasch nach dem Auftreten erster Symptome auf und lässt daher kaum Spielraum für wirksame medizinische Interventionen.“
Aktuelle Studien aus der Schweiz und Belgien zeigen, dass vor allem größere Temperaturschwankungen häufiger Herzinfarkte auslösen, als warme Temperaturen und auch kaltes Winter-Wetter wirkt sich laut den Ergebnissen der Studie ungünstig auf Herz-Kreislauf-Risikofaktoren aus.
Die Auswertungen der EUROASPIRE-Erhebung aus den Jahren 1990 bis 2013 zeigen, dass der Trend zu einem ungesünderen Lebensstil die Fortschritte in der Behandlung von Herzpatienten durchkreuzt. Die von der ESC initiierten EUROASPIRE-Umfragen untersuchen Langzeittrends bezüglich Lebensstil, Risikofaktoren-Management und medikamentöser Therapie von Koronarpatienten in Europa.
Eine Auswertung der Daten aus dem Bremer Herzinfarktregister beweist, dass es in sozial benachteiligten Stadtteilen (hier in Bremen) deutlich mehr Herzinfarkte als in sozial privilegierteren Bezirken gibt. Doch damit nicht genug, denn Infarktpatienten aus sozial schwachen Vierteln sind in aller Regel jünger als jene aus besser gestellten Stadtvierteln und haben ein höheres Risiko, innerhalb eines Jahres nach dem Infarkt zu versterben.
Gute Nachrichten für Entwöhnungswillige bringt eine internationale Studie, die zeigt, dass einmal aufgetretene Schäden an den Herzkranzgefäßen zwar nicht mehr vergehen, wenn Raucher dem blauen Dunst abschwören, dass ihr Herzinfarkt-Risiko aber dennoch auf jenes von Nichtrauchern zurückgeht. Eine weitere im Rahmen des ESC Kongresses vorgestellte Arbeit zeigt, dass sich das Aufhören in jedem Alter lohnt und auch 70jährige noch an Lebenserwartung gewinnen, wenn sie das Rauchen bleiben lassen.
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind noch immer die häufigste Todesursache weltweit - 13 Millionen Menschen verstarben 2010 an ischämischen Herzerkrankungen und Schlaganfall. Bluthochdruck und seine Folgeerkrankungen gelten als Hauptgründe. Für zwei Drittel aller Bluthochdruck-Patienten ist es daher von besonderer Wichtigkeit, den sogenannten Zielblutdruck durch Gabe von zwei oder mehr antihypertensive Substanzen zu erreichen. Und hier beginnt die Problematik. Durchschnittlich müssen Hochdruckpatienten bis zu 5 Tabletten einnehmen, drei davon sind in der Regel Antihypertensiva. Die Anzahl der Tabletten, die ein Hochdruck-Patient einnehmen muss, übt immer einen entscheidenden Einfluss auf seine Therapietreue aus. Welche Herausforderungen diese Tablettenlast für Ärzte und Patienten im Alltag bedeutet, untersuchte die prospektive, multizentrische und offene SIMPLIFY-Studie (Novartis), an welcher 7.101 Patienten und über 900 Ärzte teilnahmen. 73% der befragten Patienten gaben an, dass die Zahl der einzunehmenden Tabletten pro Tag eine Last für sie darstellte und sie sich verunsichert fühlten.