Eine große Plage der Reisenden ist die Reisediarrhoe. Als Standard ist immer noch die Vermeidung oberste Maxime : boil it, cook it, peel it or forget it! Das Erregerspektrum reicht von den Viren (Noro- und Rotaviren) über die Bakterien wie Escherichia coli und seine Unterformen, Campylobacter, Shigellen oder Salmonellen, den Einzellern wie Giardiasis, Kryptosporidien und Entamoeba histolytica. Nicht zu vergessen Malaria tropica, das auch Durchfälle auslösen kann. Therapeutisch ist die Rehydration, am besten mit einer oralen Elektrolyt-Glukoselösung, der wichtigste Therapiebestandteil. Bei schweren Krankheitszeichen wie Fieber, blutiger Durchfall, fäkale Erythrozyten und Leukozyten muss eine antibiotische Therapie erwogen werden. Loperamid sollte nur bie nicht invasiven Infekten Verwendung finden. Eine antibiotische Prophylaxe kann mit Rifaximin erwogen werden. Der orale Cholera Impfstoff schützt in bis zu 80% gegen Cholera und teils auch gegen LT-ETEC-Infektionen. Typhus Impfungen gewähren nur eingeschränkt einen Schutz gegen Typhus.
Ob ein Patient an einer Höhenkrankheit erkrankt, ist im Vorfeld durch kein Testverfahren valide zu überprüfen. Lediglich eine Höhenerkrankung in der Vergangenheit, Migräne, weibliches Geschlecht und Alter unter 46 Jahren kann auf ein erhöhter Erkrankungsrisiko hinweisen. Über das richtige Aufsteigen, eventuell mit zusätzlichen Rasttagen, die Anwendung von Eigen-und Fremdeinschätzungsscores und die medikamentöse Prophylaxe mit Diamox gehören zur ärztlichen Beratung.