Der 1995 ins Leben gerufene internationale Kongress mit etwa 3500 Teilnehmern aus 40 Ländern stellt einerseits Innovationen vor, betrachtet diese aber auch kritisch in deren medizinisch-ethischen Umsetzbarkeit. Besonders auffallend ist bei dieser Veranstaltung das gemeinsame Bewusstsein , über die Fachgrenzen hinaus Synergien aufzuzeigen , besonders in der Zusammenarbeit von Dermatologen und plastischen Chirurgen.
Im Hinblick auf die langjährige Diskussion über die richtige Injektionstiefe von Hyaluronsäure-Fillern gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Die in der Dermis reichlich vorhandenen Fibroblasten produzieren Hylaruonidase, somit wird ein Filler in dieser Hautschicht schnell aufgelöst. Folglich zeigte sich, dass j e tiefer der Filler platziert wird, umso länger haltbar ist dieser.
Beim Wangenaufbau sollte man die Turmtechnik nach Sattler erwägen. Hierbei wird ein Fillerstrang senkrecht aufgebaut, um die Wangen zu stabilisieren. Auch sollte die Temporalisregion nicht vernachlässigt werden, da diese einen wichtigen Aspekt im verjüngenden Aufbau des Gesichtes darstellt.
Anstelle einer Rhinoplastik können geringe Deformitäten der Nase mit beispielsweise Restylane ausgeglichen werden. Zu beachten ist hier, dass nur leichte Produkte mit wenig Hebekapazität verwendet werden dürfen.
Um das Gesicht im Bereich der unteren Wangen glatter erscheinen zu lassen, hat sich gerade im asi atischen Raum die Behandlung des Musculus Masseter etabliert. Es werden in etwa 50iE Azzalure injiziert. Zudem wird der Bruxismus verbessert.
Eine Verschlankung der Waden ist durch Injektion von etwa 250IE Azzalure pro Bein zu erreichen.
Im Falle von Patienten mit vielen Falten im Gesicht bei dünner und fahler Haut, eignet sich das so genannte Mesobotox. Hierzu wird unvernetzte Hylauronsäure mit etwa 50ie Azzalure vermischt und flächig unter die Falten gebracht.
Im Bereich der Stirn, Augenfalten, Mundfalten und Halsbereich werden momentan viel versprechende Studien mit loka l als Creme aufzutragendem Botulinumtoxin durchgeführt. Die Anwendung hat kaum Nebenwirkungen, ist aber auch in der Haltbarkeit reduziert.
Eine weitere Neuheit ist die Cryodenervation der Firma Myoscience. Hierbei werden spezifisch die Nerven aufgesucht und eingefroren, die den mimischen Muskel versorgen. Es zeigt sich ein sofortiger Effekt , der etwa zwei Monate anhält, ohne Nebenwirkungen wie etwa die Ptosis1.
Für die Behandlung des Augenbereiches und der Lippen ist die Anwendung des Phenolpeels am günstigsten und erfolgreichsten. Eine standardisierte Lösung ist das Exopeel. Gerade im Augenbereich sind tiefe Peelings erfolgreich und unproblematisch. Das übrige Gesicht sollte mit TCA 30% behandelt werden.
Bei der Behandlung der Tränenrinne mit Hyaluronsäure ist zu beachten, dass bis zu 30% der Patienten mit Schwellungen reagieren können. In diesem Fall ist der Filler mit Hyaluronidase aufzulösen.
Bevor man eine Oberlidplastik in Erwägung zieht ist eventuell auch eine Injektion von Eigenfett in den Bereich des Fettkörpers des Oberlides möglich. Bei manchen Patienten ist hier eine Hügel-Tal-Bildung sichtbar, wenn man den Oberlidbereich von der Seite betrachtet, die mit diesem Verfahren auszugleichen ist. Eigenfett enthält Stammzellen die für eine gute Haltbarkeit und ein besseres Ergebnis sorgen.
Bei Augenrinnen ist als Ursache an angeborene Phänomene, wie den Nävus Ota2 zu denken. Dieser ist gräulich-blau, entsprechend eines Nävus bleu und kann am besten durch Make-up abgedeckt werden, ebenso wie eine starke Gefäßzeichnung. Augenringe können auch durch Lidekzeme verursacht sein, hier ist oft eine regelmäßige Pflege mit wenigen Inhaltsstoffen von großem Nutzen.
An den Händen zeigt sich sehr stark die lichtbedingte Hautalterung mit all ihren Folgen bis zur Kanzerisierung. Die Hände sind was ablative Verfahren betrifft äußerst empfindlich. Daher sollten hier nur oberflächliche Peels zum Einsatz kommen. Eine Kombination mit IPL3 ist möglich. Zur Volumenverbesserung ist die Injektion von Eigenfett und Hyaluronsäure etabliert. Es kann pro Hand bis zu 5 ml Hyaluronsäure injiziert werden.
Die Anwendung der Laser birgt neben den Anwendungsfehlern eine Reihe „natürlicher“ Risiken wie die Infektion mit Viren (oft Reaktivierung), Bakterien und Pilzen. Diese Erkrankungen sind umgehend und artgerecht zu behandeln. Auch sollte sie Anwendung eines Sonnenblockers über mindestens 6 Wochen nach der Behandlung selbstverständlich sein.
Das Auftreten von weißen Haaren nach der Laseranwendung ist meist ein vorher präexistentes Phänomen. Oft haben die weißen Haare bereits vor der Laserung bestanden und wurden durch dunkle Harre maskiert. Hier ist eine Fotodokumentation vor der Behandlung hilfreich.
Der paradoxe Haarwuchs nach der Laserung ist in den meisten Fällen ein unerkanntes hormonelles Problem. Die Therapie erfolgt mittels weiterer Laseranwendung in Kombination mit Antiandrogenen, unterstützt von der parallelen Vaniqaapplikation.
Am besten ist die Anwendung des Lasers alle 6 Monate , da hierbei die besten Erfolge zu sehen sind. Zu meiden sind fleischfarbene und weiße Tatoos , da es hier oft zu Nebenwirkunken mit Pigmentverschiebungen kommt. Auch sollte immer eine Probelaserung erfolgen. Ein neues Tatoobehandlungs-Regime ist das so genannte R20. Im Zuge dessen wird der gleiche Tatoobezirk mit gleicher Dosis viermal im Abstand von 20 Minuten behandelt4.
2012 werden neue Aminolävulinsäure Darreichungsformen auf den Markt kommen, die besser wirken, leichter anzuwenden und stabiler sind. Geplant sind ein liposomales Gel und Pflaster.