Das Mammographie-Screening ist ein Programm zur qualitätsgesicherten Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen ohne Symptome. Bei der Mammographie wird die weibliche Brust mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. Die Untersuchung eignet sich zur Brustkrebsfrüherkennung, weil sie schon sehr kleine, nicht tastbare Tumoren in einem frühen Stadium sichtbar machen kann.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Nach den Zahlen des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland im Jahr 2004 über 57.000 Frauen neu an Brustkrebs erkrankt, die meisten nach dem 50. Lebensjahr.
Um die Früherkennung von Brustkrebs zu verbessern, hat die Regierung im Juni 2002 einstimmig beschlossen, in Deutschland ein qualitätsgesichertes Mammographie- Screening-Programm einzuführen, wie es in anderen europäischen Ländern bereits existiert.
Das Mammographie-Screening wird als eine der gesetzlichen Früherkennungs-Untersuchungen allen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren im Abstand von zwei Jahren angeboten. Die Daten für die Einladung werden aus den amtlichen Melderegistern (Namen und Anschrift, Geburtsdaten) verwendet. Das Screening-Programm steht sowohl Frauen, die gesetzlich krankenversichert sind, wie auch privat versicherten Frauen zur Verfügung. Eine Praxisgebühr fällt nicht an.
Jede Frau im Alter zwischen 50 und 69 Jahren erhält alle zwei Jahre von der sogenannten Zentralen Stelle eine Einladung zum Mammographie-Screening. In der Einladung wird den Frauen ein Termin für das Mammographie-
Screening vorgeschlagen und das Screening-Zentrum genannt, wo die Untersuchung durchgeführt wird. Die Teilnahme ist grundsätzlich freiwillig. Alle Daten unterliegen dem Datenschutz.
Das Mammographie-Screening wird in Screening-Einheiten durchgeführt.
Das sind Zentren, die auf Mammographie-Screening spezialisiert sind und eine spezielle Zulassung dafür haben. Vor ihrem Start und auch danach werden die Screening-Einheiten geprüft und zertifiziert. Täglich findet eine Prüfung der Mammographie-Geräte statt. Die Ärzte und ihre Mitarbeiter in den Zentren müssen besondere fachliche Qualifikationen erfüllen und spezielle Fortbildungen nachweisen. Ärzte müssen pro Jahr Mammographien von mindestens 5000 Frauen beurteilen und jedes Jahr an einer Fallsammlungsprüfung teilnehmen und sie bestehen.
Das Ergebnis ihrer Mammographie-Untersuchung erhalten Frauen per Post nach etwa sieben Werktagen. Der Grund liegt in der Qualitätssicherung, die Zeit braucht. Nach der Untersuchung werten mindestens zwei Fachärzte unabhängig von einander die Daten aus.
Das Mammographie-Screening ist eine ergänzende Untersuchung zur jährlich angebotenen Früherkennungsuntersuchung, die beim Frauenarzt oder bei der Frauenärztin stattfindet. Hier besteht die Möglichkeit für die Frauen, im vertrauten Rahmen mit ihrem Arzt zu sprechen.
Die Ultraschall-Untersuchung ist derzeit für die systematische Früherkennung von Brustkrebs nicht geeignet, weil sie nicht genügend aussagekräftig ist. Zum einem können auch durch den Ultraschall nicht alle Tumoren erkannt werden. Zum anderen hängt die Tumor-Entdeckungsrate auch von den Untersuchungsbedingungen ab und kann dementsprechend variieren.
Studien haben gezeigt, dass bei jungen Frauen wegen des dichteren Drüsengewebes der Brust die Mammographie-Untersuchung nicht so aussagekräftig ist wie bei älteren Frauen. In diesem Fall kann es häufiger zu einem falschen Verdacht auf Brustkrebs kommen.
Weitere Informationen sowie eine Liste, mit Screening-Center gibt es unter: www.ein-teil-von-mir.de