Mit jährlich rund 8-10.000 Neuerkrankungen ist das myelodysplastischen Syndrom (MDS) die häufigste maligne Bluterkrankung in Deutschland. Noch sind diese malignen Bluterkrankungen, die mehr Männer als Frauen befallen, selten, doch die Tendenz ist leider steigend, da der Erkrankungsgipfel um das 70. Lebensjahr liegt.
Bei der MDS handelt es sich um eine erworbene klonale Knochenmarks-erkrankung, die häufig auch nach einer Strahlen- oder Chemotherapie auftritt. Bei etwa 25 % der Patienten kommt es zu einer Transformation in eine akute myeloische Leukämie (AML). Die Diagnose des MDS erfolgt meist bei der Abklärung einer Anämie, die mitunter von Blutungen oder Infektionen begleitet sein kann. Da es für die Erkrankung keine spezifischen patho-logischen Merkmale gibt, müssen zunächst andere Erkrankungen oder Mangelzustände ausgeschlossen werden.
Leider führt die Krankheit, wenn sie untherapiert bleibt, fast immer nach 6 bis 30 Monaten zum Tod. Abhilfe kann, wie auch bei den verschiedenen Formen der Leukämie nur eine Stammzellentransplantation bringen, die in der Regel jedoch nur bei jüngeren Patienten sinnvoll ist.
Mit der Zulassung von Vidaza® in der EU gibt es nun erstmals für viele Patienten, die bisher keine effektiven Therapieoptionen mehr hatten, die Hoffnung auf ein längeres Leben bei guter Lebensqualität. Auch wenn der Behandlungserfolg sich mitunter erst nach vier, oder sechs bis acht Therapiezyklen einstellt. Auch bei den Nebenwirkungen erwies sich Vidaza® in der AZA-001-Studie als weitgehend gut verträglich, was in Anbetracht des fortgeschrittenen Alters der Patienten und der langen Behandlungsdauer von wesentlicher Bedeutung ist.