Um solche handelt es sich bei den humanen Papillomaviren HPV. Von ihnen weiß man, dass circa siebzig Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs ( Zervixkarzinom ) auf das Konto der besonders aggressiven HPV-Typen 16 und 18 gehen.
Eine Impfung von jungen Frauen gegen diese Hochrisikoviren könnte die Zahl von Neuerkrankungen an Zervixkarzinom folglich bis zu siebzig Prozent senken. Dies will schon etwas heißen, denn laut Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums erkranken in Deutschland jährlich etwa 6500 Frauen an dieser Krebsart. Papillomaviren werden beim Geschlechtsverkehr übertragen.
Obwohl in den siebziger Jahren ein gesetzliches Früherkennungsprogramm eingeführt worden war, ist diese Zahl nicht gesunken, man kann jetzt lediglich frühzeitiger Gegenmaßnahmen ergreifen, die aber wie bei jeder Krebserkrankung nur sehr beschränkt möglich sind. Besser ist also eine vorbeugende Behandlung, wie sie eine Impfung darstellt.
So wurde die Einführung eines Impfstoffes gegen HPV 16/18, der für Europa im Jahr 2006 zugelassen wurde, als Meilenstein in der Impfprävention gefeiert. War es doch das erste Mal, dass die Aussicht bestand, krebserregenden Viren zuvorzukommen und den Ausbruch einer Krebserkrankung zu verhindern.
Die Markteinführung eines weiteren Impfstoffes wird voraussichtlich in 2007 folgen.
Das bedeutet, dass geimpfte junge Frauen nicht oder nur noch wesentlich seltener von den HP-Viren befallen werden und damit sowohl die Zahl der Neuerkrankungen sinken wird als auch die Zahl der auffälligen positiven Befunde im Rahmen des bestehenden Screenings abnehmen wird.
Ein Hindernis auf diesem Weg der Hoffnung war bis jetzt der enorm hohe Preis der Impfung, der mit 465 Euro aus eigener Tasche bezahlt werden musste. Nun kommt die frohe Botschaft zur Weihnachtszeit: Die Technikerkasse übernimmt als erste Krankenkasse die Kosten für die Impfung von Mädchen und Frauen vom elften bis zum vollendeten achtzehnten Lebensjahr.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass andere Krankenkassen diesem Beispiel bald folgen werden, zumal die Ständige Impfkommission STIKO beim Robert-Koch-Institut in Berlin über eine Impfempfehlung nachdenkt.
Seit dem Jahr 2000 sind eine Reihe von neuen oder verbesserten Impfstoffen auf dem Markt, die in die Impfempfehlungen der STIKO aufgenommen wurden. So wird seit 2005 die Varizellenimpfung zur Verhinderung schwerer und tödlicher Folgen der Windpockenerkrankung allgemein empfohlen und mit der Einführung der Sechsfachimpfstoffe für Säuglinge werden seit 2006 auch die neuen Konjugatimpfstoffe gegen Pneumokokken und Meningokokken C als allgemein empfohlene Impfungen im Impfkalender aufgeführt. Weitere Impfstoffe stehen kurz vor der Zulassung, so zum Beispiel eine Impfung gegen den Rotavirus, häufigster Erreger von Durchfall bei Kindern und gegen Herpes-Zoster – Erkrankungen ( Gürtelrose ), die oft mit schweren und schmerzhaften Verläufen auftreten.
Diese kontinuierliche Weiterentwicklung der Impfstoffe und Impfmöglichkeiten wird in der Zukunft noch an Bedeutung gewinnen, da die Krankheitsverhütung in Zeiten knapper Finanzen auch zu einem wirtschaftlichen Faktor geworden ist.