Vor allem zur Primär- und Sekundärprävention von Schlaganfällen und anderen thromboembolischen Komplikationen können die neuen oralen Antikoagulanzien (NOAC), wie z. B. der Faktor-Xa-Inhibitor Edoxaban1 einen entscheidenden Fortschritt darstellen, da sie im Vergleich zu den etablierten Vitamin-K-Antagonisten (VKA) ein verbessertes Nutzen-Risiko-Verhältnis aufweisen. Denn nach wie vor gilt u.a. die Behandlung von venösen Thromboembolien (VTE) als eine Herausforderung an Arzt und Patient. Allein in Europa versterben schätzungsweise pro Jahr über 500.000 Patienten infolge einer VTE2 ,zu deren häufigisten Ursachen das Vorhofflimmern zählt. Je nach Alter und Begleiterkrankungen haben VHF-Patienten jährlich ein bis zu 8%iges Risiko einen ischämischen Schlaganfall zu erleiden3.
Seit etwa 40 Jahren werden weltweit zur herkömmlichen Therapie
Vitamin-K-Antagonisten zur Verhinderung arterieller und venöser Thromboembolien eingesetzt. Neben vielen Vorteilen zählen aber auch ein
langsamer Wirkungseintritt sowie ein schmales therapeutisches Fenster zu den Nachteilen der Vitamin-K-Antagonisten. Derzeit wird Edoxaban in großen internationalen Phase-III-Studien geprüft und die bisherigen Studienergebnisse fielen insgesamt vielversprechend aus.
Die Wiener Hämostaseologin Prof. Dr. Ingrid Pabinger-Fasching betonte in Ihrem Vortrag u.a. die Vorteile der neuen oralen Antikoagulanzien gegenüber den VKA. “Es ist zu erwarten, dass sie bei den zugelassenen Indikationen zum breiten Einsatz kommen werden. Bei richtiger Anwendung (Indikation, Dosierung) und der Beachtung von kritischen Aspekten (z. B. Niereninsuffizienz) werden die NOAC imstande sein, die Patienten mit einem sehr guten Sicherheitsprofil vor venösen und arteriellen Thrombosen und Embolien zu schützen“, resümierte sie.
Edoxaban ist ein einmal täglich einzunehmendes gerinnungshemmendes Mittel, das direkt den Faktor Xa hemmt , einen wichtigen Faktor im Gerinnungsprozess. Daiichi Sankyo wird Edoxaban weltweit als potenzielle neue Therapie zur Schlaganfallprävention bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern und Therapie und Prävention rezidivierender VTE weiter entwickeln.
Edoxaban ist in der Europäischen Union bisher nicht zugelassen. ↩
Cohen AT et al. Thromb Haemost 2007; 98(4): 756–764 ↩
Kompetenznetz Vorhofflimmern, (07.02.2013) ↩