Myome sind gutartige Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter. In Deutschland sind 20 bis 30 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter davon betroffen. Grund: Das Wachstum von Myomen wird vor allem durch das Sexualhormon Östrogen angeregt.
Grundsätzlich harmlos machen sich die Wucherungen jedoch mit zunehmender Größe unangenehm bemerkbar – durch verstärkte Monats-Blutungen und damit verbundener Blutarmut, Schmerzen und Krämpfen bis hin zu Schwangerschaftsproblemen und Fehlgeburten. Außerdem können die Geschwülste auf die Nachbarorgane drücken, wie Blase, Nieren oder Darm und sogar Nervenbahnen beeinträchtigen.
Erreichen Myome eine bestimmte Größe, können sie nur operativ entfernt werden – durch eine Bauchspiegelung oder einen Bauchschnitt. Bei Verwachsungen kommt man oft nicht umhin, die Gebärmutter mit zu entfernen – problematisch für Frauen mit Kinderwunsch.
Jetzt gibt es eine neue Therapie, die Myome schrumpfen lässt und selbst große Wucherungen bis zu 50 Prozent verkleinert, was eine Operation überflüssig macht. Das Mittel Esmya (Wirkstoff Ulipristalacetat, verschreibungspflichtig) greift in den Hormonhaushalt ein, indem es die Wirkung von Progesteron blockiert. Es kann über vier Zyklen von je drei Monaten eingenommen werden. Bereits nach wenigen Wochen reduzieren sich Blutungen und Schmerzen, die Gebärmutter kann erhalten bleiben. „In einer neuen Studie zeigte sich, dass bei über 90 Prozent der Patientinnen die starken Blutungen gestoppt werden konnten“, erklärt Prof. Jacques Donnez von der Universität in Brüssel auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für gynäkologische Endoskopie (ESGE) in Budapest. Die Größe der Myome bildete sich bei den Teilnehmerinnen zu zwei Drittel zurück. Die Studie lief in 46 Gesundheitszentren in elf europäischen Ländern.