Diese neu aufgetretenen Krankheiten verunsichern die Reisenden und deshalb haben Tropenmediziner die Risiken für Reisende sachgerecht analysiert. Die Ergebnisse sind einerseits beruhigend, andererseits zeigen sie aber auch, dass wichtige Präventionsmaßnahmen nicht vernachlässigt werden dürfen.
Das Denquefieber tritt inzwischen fast weltweit in den Tropen auf mit Schwerpunkt Asien und Lateinamerika. Man spricht von mehr als %0 Millionen Erkrankten pro Jahr.
Vom Chikungunya-Fieber wurden zum Beispiel aus Réunion in den letzten Monaten mehr als 250 000 Krankheitsfälle berichtet. Es wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach ebenso ausbreiten wie das Dengue-Fieber.
Die beiden Erkrankungen, Dengue und Chikungunya sind sogenannte hämorrhagische Viruserkrankungen, die über Insekten auf den Menschen übertragen werden. Gesunde Europäer- und das ist die gute Nachricht – überstehen diese Krankheiten meist relativ rasch und folgenlos. Stark betroffen ist dagegen die einheimische Bevölkerung der Tropen, die bei sowieso anfälligerem Gesundheitszustand ganzjährig der Ansteckungsgefahr ausgesetzt ist.
So sind bisher keine Todesfälle von deutschen Touristen durch diese Krankheiten bekannt. Und auch die geringe Zahl von eingeschleppten Erkrankungen ändert nichts an diesem Bild.
Vogelgrippe ist und bleibt voraussichtlich auch nach Aussage der Experten eine Erkrankung der Vögel und nicht der Menschen. Nach Ansicht von Dr. Nikolaus Frühwein, Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen e.V., ist die Gefahr, sich mit Vogelgrippe anzustecken derzeit fast Null. Allerdings empfiehlt der erfahrene Reisemediziner, sich grundsätzlich bei Reisen mit der jeweils saisonalen Grippeimpfung zu versehen. Sie verhindert den Ausbruch einer meist noch daheim erworbenen Grippeinfektion in hohem Maße und kann gerade in den südostasiatischen Regionen damit verbundene unangenehme behördliche Maßnahmen fernhalten.
Auch hier gilt die Feststellung, dass bisher noch kein Tourist angesteckt wurde. Im Hinblick auf die Entstehung eines neuen mutierten Erregers befindet sich der Reisende in der gleiche Gefahrensituation wie der Daheimgebliebene, so Dr. Frühwein.
Als Fazit ist jedoch festzuhalten, dass ein konsequenter Mückenschutz die Ansteckungsgefahr für die übertragbaren Viruserkrankungen weiter deutlich reduzieren kann und eine Impfung gegen die tatsächlich gefährliche Influenza, also die echte Grippe, die Gefahr der Virusvermischung im Falle der Vogelgrippe vermindert. Dagegen ist die Empfehlung, kein Geflügelfleisch zu verzehren, weder theoretisch noch praktisch begründbar.