Die wichtigsten übergeordneten Aufgaben hat Detlef Detjen von der AGR e.V. kurz zusammengefasst: „Jede Wirbelsäule soll in Rücken- und Seitenlage so gelagert werden, wie es ihrer Eigenform entspricht. Bewegung im Liegen bzw. im Schlaf muss unterstützt und erleichtert werden (Anmerkung: Ein gesunder Mensch dreht sich rund 60 Mal pro Nacht im Schlaf), eine zu hohe Einsinktiefe ist daher zu vermeiden. Konkret bedeutet das: Produkte wie Wasserbetten oder auch Floatschaum-Matratzen reduzieren die Bewegung im Schlaf erheblich, eine Eigenschaft die aus medizinischer Sicht negativ bewertet wird“.
Damit alles stimmig ist, sollten vor allem Matratze und Lattenrost auch „rückengerecht“ zueinander passen. Da der klassische Lattenrost längst nicht mehr die ergonomischen Anforderungen erfüllen kann, sollte man auf einzeln bewegliche und individuell verstellbare Federelemente aus Kunststoff zurück greifen und damit das schmerzhafte Abknicken der Wirbelsäule während der Schlafperiode verhindern.
Gekrönt wird die perfekte Nachtruhe von der richtigen Matratze. Längst musste die Bonell-Federkernmatratze, die nur großflächig nachgibt und somit fast nie ideal ist, den punktelastischen Matratzen aus Kaltschaum, Latex oder Taschenfederkern mit und ohne Geleinlagen weichen. Gute Matratzen werden in drei unterschiedlichen Härtegraden angeboten. Als Faustregel gilt: Härtegrad 1 - bis 60 kg geeignet, darüber Grad 2, ab 80 Kilo Grad 3. Diese Unterteilung ist jedoch nur ein Richtwert – man muss durch mehrmaliges Probeliegen herausfinden, was dem eigenen Körper gut tut. Geschäfte, die diese Möglichkeit nicht anbieten, sollte man daher schleunigst wieder verlassen. Schließlich ist eine gute Matratze nur selten zum Schnäppchenpreis zu bekommen.
Lesen über Herstellung und Endfertigung von Matratzen kann man viel, es selbst einmal gesehen zu haben, ist hingegen etwas ganz anderes. Wir fuhren zu diesem Zweck nach Memmingen ins schöne Allgäu, wo die Firma Metzeler seit 1954 ihren Sitz hat. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus und bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir nicht die geringste Ahnung, was so alles schäumt in und unter unseren Händen – und ein Großteil davon gleitet in der Produktion fast geräuschlos über lange Fertigungsstraßen durch ebenso endlos lange Hallen.
Gegründet wurde die Firma bereits von Robert Friedrich Metzeler 1871 als Gummiwarenhandlung und bereits zur 1878 stattfindenden Pariser Weltausstellung präsentierte Metzeler die Hülle für den weltgrößten Freiluftballon mit einem Durchmesser von 36 m! Und sie wurde - aus Leinwand, Musselin und vulkanisiertem Kautschuk gefertigt1. Und seit 1906 begleitet der blaue Elefant die Firma als glücksbringendes Maskottchen. Einem Elefanten war es nämlich damals nicht gelungen, einen Reifen zu zerstampfen.
Die Metzeler Schaum GmbH gilt heute weltweit als „der“ Spezialist in der Produktion von Schaumstoffen unterschiedlichster Art – vom Flugzeugsitz über Sitze im Schienenverkehr bis hin zu Komfort und Akustikanforderungen im Automobil- und Industriebereich gibt es nichts, was die Memminger Schaumstoffspezialisten nicht aus Schaum herzustellen vermögen.
Doch damit nicht genug – um die Qualität durchgehend für alle Produkte zu gewährleisten kann man bei Metzeler auf zahlreiche Prüfverfahren, von der Klimakammer, Dauergebrauchseigenschaften bis zur Zugkraftleistung, zurückgreifen. Kein Wunder also, dass die hier hergestellten Matratzen inklusive der dazugehörenden Federelemente einfach Spitze sind – denn erst wenn alle Anforderungen erfüllt und alle Prüfungen bestanden sind gibt Andreas Ziegner als „Director bedding“ sein „ok“ zur Fertigung .
Alles Wissenswerte zu den Metzeler-Matratzen inklusive hilfreicher Tipps und einer Shopsuche (D,NL, ES, A) unter: Metzeler Matratzen
Hier ein kleiner Produktauszug:
Der Ballon wurde nicht in Memmingen gefertigt ↩