Selbst im Sportunterricht sieht es nicht wesentlich besser aus: Nur an jeder fünften Schule ist das Trinken beim Sport eine Selbstverständlichkeit. Auffallend groß ist die Unwissenheit der Eltern: 39 Prozent wissen nicht, ob ihre Kinder im Sportunterricht trinken dürfen. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage bei Eltern, die das Forum Trinkwasser e.V. in Auftrag gegeben hat. Auch was die Getränkeauswahl und die Bewegungsfreude der Sechs- bis Achtzehnjährigen angeht, geben die Ergebnisse der Befragung Anlass zur Besorgnis. Nach Angaben der Eltern treibt nahezu die Hälfte der Kinder und Jugendlichen keinen Sport oder nur im Rahmen des Schulsports. Genauer betrachtet, bevorzugen gerade unsportliche Kinder auffällig oft kalorienreiche Limonaden und trinken insgesamt zu wenig.
Wenn Kinder zu wenig trinken, kann sich das negativ auf ihre Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit auswirken: Ein Zuwenig an Wasser führt nachweislich zu Einschränkungen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit. Ernährungswissenschaftler plädieren daher dafür, an Schulen das Trinken während des Unterrichts und beim Sport zu erlauben. Trinkwasser wird vom Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund „als das am besten geeignete Getränk“empfohlen. Kaum ein Lebensmittel in Deutschland wird so gut kontrolliert und ist stets überall verfügbar.
Nur wenige Kinder in Deutschland sind in ihrer Freizeit sportlich aktiv. Lediglich vier Prozent der befragten Eltern geben an, dass ihre Kinder täglich nach der Schule zum Beispiel Fußball spielen, Inlineskaten oder Fahrrad fahren. Dagegen verbringen 15 Prozent aller Kinder ihre Freizeit inaktiv oder treiben nur dann Sport, wenn er als Unterricht auf dem Stundenplan steht (32 Prozent). Gerade die eher unsportlichen Kinder und Jugendlichen greifen bei der Getränkeauswahl auffallend oft zu Limonaden oder Softdrinks, die als Durstlöscher wegen ihres hohen Kaloriengehaltes wenig geeignet sind. Kids und Teenager, die süße Getränke bevorzugen, trinken nach Angaben ihrer Eltern signifikant weniger als Schüler, die Wasser als Getränk den Vorzug geben. Insgesamt haben Eltern großen Einfluss darauf, welche Getränke ihre Kinder beim Sport konsumieren, denn: 63 Prozent der Kinder nehmen zum Sport eine Getränkeflasche von zu Hause mit.
Dass Schüler während des Unterrichts ihren Durst stillen, ist in Deutschland eher die Ausnahme. Nur an etwa jeder sechsten Schule ist das Trinken im Klassenraum erlaubt. An 19 Prozent der Schulen ist es nach Aussagen der befragten Eltern sogar explizit verboten. Auch die Situation beim Schulsport lässt zu wünschen übrig: Immerhin dürfen Kinder aber in jeder fünften Schule während des Sports etwas trinken. Dabei zeigen wissenschaftliche Studien deutlich: Durstige Kinder können sich schlechter konzentrieren. Eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme führt nachweislich zu Einschränkungen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit[1].
Ernährungs- und Sportwissenschaftler empfehlen, dass Kinder zwischen 6 und 9 Jahren circa einen Liter pro Tag trinken sollten, Kinder zwischen 10 und 14 Jahren circa 1,2 Liter und Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren 1,5 Liter. Eltern und Lehrer sollten Kinder zum Trinken ermuntern und es
ihnen jederzeit ermöglichen – insbesondere auch während des Unterrichts und beim Sport. Überall verfügbar und von bester Qualität ist Trinkwasser, das obendrein auch noch kalorienfrei ist. Abgefüllt in eine Trinkflasche, sorgt es auch für ausreichend Getränkevorrat in der Schultasche. Wer’s nicht immer pur mag, kann es vorab aufsprudeln oder gelegentlich durch Mischen von Wasser mit ein wenig Saft oder Sirup für Abwechslung sorgen.
Die repräsentative Befragung unter Eltern schulpflichtiger Kinder im Alter zwischen 6 und 18 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland wurde vom Forum Trinkwasser e.V. initiiert. TNS Emnid, Institut für Markt- und Meinungsforschung, Bielefeld, interviewte dazu Anfang Februar 2005 telefonisch insgesamt 1.002 Personen.
Das Forum Trinkwasser e. V. informiert über Trinkwasser in Deutschland auf Basis von Fakten und wissenschaftlichen Studien. Ziel ist es, das Bewusstsein für das Qualitätsprodukt und Lebensmittel Trinkwasser in Deutschland zu stärken.