Dies behauptet zumindest eine vom Medizintechnik-Unternehmen St. Jude Medical in Auftrag gegebene Studie mit 1000 Teilnehmern, die man dazu befragte.
29 Prozent der Befragten berichteten über chronische Schmerzen. Als Hauptursachen werden von 60 Prozent der Patienten Bandscheibenvorfälle, allgemeine Rückenprobleme und Querschnittslähmungen angegeben. 30 Prozent der Befragten leiden unter dauerhaften Kopfschmerzen und ein Viertel unter rheumatischen Erkrankungen. Bei 14 Prozent sind Verletzungsfolgen die Ursache der Beschwerden.
Jeder Vierte bezweifelt, der Umfrage zufolge, die Existenz chronischer Schmerzen oder hält sie für ein psychisches Problem. In der Praxis erlebt man häufig, dass Patienten in ihrem Leiden nicht ernst genommen oder Beschwerden auf die Psyche geschoben werden. Das stellt natürlich eine enorme zusätzliche Belastung dar.
Nahezu drei Viertel der Befragten glauben, dass chronische Schmerzen am besten mit Physiotherapie und entsprechenden Übungen behandelt werden können. Mehr als die Hälfte denkt, dass Schmerzmittel eine effektive Behandlung darstellen, dicht gefolgt von Erholung und Entspannung. Bei vielen Patienten hat sich ein multimodaler Ansatz bewährt, sprich ein Mix aus verschiedenen Therapien. Jedoch muss jeder Fall individuell betrachtet werden, da sich auch die Schmerzen unterschiedlich gestalten. Bei als austherapiert geltenden Patienten stellen minimalinvasive Eingriffe wie beispielsweise die Neurostimulation eine Alternative dar.
Lediglich 61 Prozent der Betroffenen gaben an, mit ihrer Behandlung zufrieden zu sein. An chronischen Schmerzen leidende Patienten haben in vielen Fällen schon eine Odyssee verschiedener Arztbesuche hinter sich und gelangen körperlich und seelisch an ihre Grenzen. Daher ist es nicht weiter erstaunlich, dass fast 40 Prozent unzufrieden mit ihrer Behandlung sind. Nach dem Auftreten der Beschwerden suchen mehr als 70 Prozent zunächst ihren Hausarzt auf, nur 19 Prozent wenden sich direkt an einen Neurologen.
Mehr als drei Viertel der Befragten, die nicht unter chronischen Schmerzen leiden, gaben an, dass sie ihrer Ansicht nach nicht mehr ihrem Job nachgehen können. Es folgen Autofahren und Laufen mit circa 50 Prozent und Ausübung von Geschlechtsverkehr und Teilnahme am Sozialleben mit mehr als 40 Prozent.