Damit der Gastroenterologe die Darmwand richtig beurteilen kann, sollte sich der Patient gut auf die Darmspiegelung vorbereitet haben. Dazu zählt neben einer ausführlichen Beratung, vor allem, dass der Darm am Vorabend und ein zweites Mal am Morgen der Spiegelung völlig entleert wurde. Denn kann bei einer Spiegelung nicht der gesamte Darm eingesehen werden, muss die Untersuchung wiederholt werden. Diese Tatsache wird auch durch eine kürzlich veröffentlichte Studie bekräftigt. Ob eine durchgeführte Darmspiegelung wirklich erfolgreich und vollständig war, darüber müssen Patienten im nachhinein vom behandelnden Arzt ummfassend informiert und aufgeklärt werden.
Um den Darm restlos zu entleeren, empfehlen die Experten die Einnahme der Abführmittel in zwei Teilen : Ein Teil der Lösung sollte dabe i am Abend vor der Untersuchung getrunken werden, ein zweiter am Morgen vor der Untersuchung. „Patienten sollten sich unbedingt an das Protokoll zur Darmreinigung halten, das sie von ihrem Arzt oder dem medizinischen Personal bekommen“, erklärt dazu Professor Dr. med. Christian Trautwein aus Aachen. Dazu gehöre es auch, nach Einnahme der Abführmittel keine feste Nahrung mehr zu sich zu nehmen. Ärzte könnten ihre Patienten unterstützen, indem sie sie durch einen kurzen Anruf am Vortag an das Prozedere erinnern. „Idealerweise bleiben nur wenig Restflüssigkeit und keine Reststuhlmengen im Dickdarm zurück“, erklärt der Experte. „Nur dann können wir die Darmschleimhaut angemessen beurteilen.“
Bei der Darmspiegelung untersucht der Mediziner mit Hilfe eines schlauchförmigen Endoskops die Schleimhaut des Darmes. Während der - absolut schmerzlos für den Patienten - Darmspiegelung kann der Arzt auch Instrumente wie Zangen und Drahtschlingen über das Endoskop einführen und auffälliges Gewebe entfernen. „Der große Vorteil ist, dass Krebs und Krebsvorstufen nicht nur diagnostiziert, sondern unmittelbar behandelt werden können“ , erklärt Professor Trautwein.
Zur Früherkennung von Darmkrebs können Versicherte ab 55 Jahren eine Darmspiegelung vornehmen lassen. Finden Gastroenterologen keine Auffälligkeiten in der Darmschleimhaut, sollte die Untersuchung im Abstand von zehn Jahren wiederholt werden. Die DGVS empfiehlt deshalb einmal mehr, das Angebot zur Darmkrebsvorsorge wahrzunehmen.