Der im Oktober stattfindende „Welttag der seelischen Gesundheit“ , hat die Erkrankung Schizophrenie in den Fokus gestellt. Die zur Gruppe der Psychosen zählende Erkrankung ist ein vorübergehender Zustand, in dem ein Mensch den Kontakt zur Wirklichkeit verliert und sich dabei oft von seiner Umwelt bedroht fühlt. Schizophrenie beginnt oft mit kleinen Veränderungen und alltäglichen Befindlichkeitsstörungen, wie beispielsweise Nervosität, Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen und einer gedrückte Stimmung. Beim Übergang in die akute Phase nehmen dann psychotische Symptome manchmal sehr rasch zu. Erkrankte können optische Halluzinationen erleben oder Stimmen hören, die andere nicht wahrnehmen. Auch Wahnvorstellungen sind typische Symptome , wobei die Wahngedanken oft ungewöhnliche, bedrohliche Szenarien wie Verfolgung und Beeinträchtigung zum Inhalt haben. Gleichzeitig leiden Patienten häufig unter ausgeprägten Ängsten und depressiven Verstimmungen “, berichtet Prof. Peter Falkai, Vorstandsmitglied und Past President der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). „Für die Erkrankten kann der Ausbruch der Erkrankung dramatisch sein.“ Aber in vielen Fällen wird die Erkrankung erst beim Auftreten akuter psychotischer Symptome wie Wahnvorstellungen und Halluzinationen bemerkt.
Die Schizophrenie belastet nicht allein durch ihre Symptome. Besonders problematisch empfinden die Betroffenen oft die Reaktionen ihrer Mitmenschen. Verbreitete Vorurteile gegenüber der Erkrankung sowie die negativen Erfahrungen des „Ausgegrenzt?Werdens“ auf Grund einer psychischen Erkrankung führen dazu, dass die Erkrankten sich oft lange Zeit niemandem anvertrauen und nicht oder viel zu spät Hilfe suchen… Auch nach der Diagnose ist der Umgang mit der folgenschweren Erkrankung nicht einfach. Betroffene müssen sich damit auseinander setzen, dass sich ihr Selbstkonzept verändert hat und unter Umständen auch, dass soziale Kontakte und Lebenspläne verloren gegangen sind.
Die Schwere der Erkrankung nimmt zu, je länger sie unbehandelt bleibt. Wenn die Schizophrenie jedoch früh erkannt und richtig fachärztlich behandelt wird, können die Betroffenen häufig ein weitgehend normales Leben führen. Psychotherapeutische Maßnahmen können es Betroffenen ermöglichen, ihre störungsspezifischen Beeinträchtigungen zu erkennen und auch deren Auswirkungen auf das Umfeld einzuschätzen…Durch gezielte Therapieangebote können sie lernen, ihre soziale Wahrnehmung, ihre verbale Kommunikation und ihre sozialen Fertigkeiten zu verbessern. Auch Einschränkungen der Aufmerksamkeit, des Arbeitsgedächtnisses und des planerischen Vermögens können mit Hilfe störungsspezifischer Verfahren behandelt werden. Hierfür können verhaltenstherapeutische Maßnahmen und auch computergestützte Trainingsmethoden eingesetzt werden.
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