Es gibt verschiedenste Beschreibungen der einzelnen Phasen eines „Burnout-Syndroms”. Letztlich ist jedoch festzustellen, dass bestimmte typische Lebens- bzw. Arbeitsphasen charakteristisch sind. Beginnend ist oft die enthusiastische Phase, wo Erfolg, Hyperaktivität, idealistische Begeisterung oft mit Selbstüberschätzung verbunden das Leben bestimmen, die jedoch von einer anschließenden Stagnationsphase mit Verwirrung, Frustration und Ärger, Machtlosigkeit und Unzufriedenheit bestimmt wird. Letztlich folgt daraus eine Apathie, die sich in Beruf, Familie und sozialem Umfeld manifestiert. In diesen Phasen ist eine psychotherapeutische Hilfe unerlässlich. Auch angstlösende Medikamente, wie z. B. ein Spezialextrakt der Passionsblume können sehr hilfreich sein. Wichtig ist jedoch noch der Hinweis auf persönliche Schwächen, die ein „Burnout-Syndrom” begünstigen können. So sind neurotische Fehlentwicklungen (z. B. Angst, Zwanghaftigkeit, Schuldgefühle), Perfektionismus und krankhafter Ehrgeiz und auch das so genannte Helfersyndrom prädestiniert,das „Ausbrennen” zu fördern.
Die wesentlichste Strategie einer wirksamen Behandlung des „Burnout-Syndroms” ist die frühzeitige Erkennung. Anfänglich können ausgedehnte Erholungsphasen, Arbeitsplatzwechsel oder Kuraufenthalte hilfreich sein. Im fortgeschrittenen Stadium, wenn Beschwerden diagnostiziert werden, die sich nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen, oder wenn ein depressives Erschöpfungssyndrom (Neurasthenie) vorliegt, ist eine ambulante oder gar stationäre psychotherapeutische Unterstützung unverzichtbar. Wichtig sind auch präventive Maßnahmen. Dazu zählen Regenerationszeiten, Sport, Hobbypflege, Entspannungstechniken aber auch Präventivmaßnahmen durch Institutionen bzw. Arbeitgeber. Hierbei sind sinnvolle Arbeitszeiten und Zielvorgaben, Einhaltung betriebswirtschaftlicher und ethischer Normen und die Teampflege sowie Supervision nur einige Maßnahmen, die in das Präventivkonzept integriert sein sollten.
Der Begriff „Burnout” ist erstmals im Jahre 1973 in der Psychologie aufgetaucht und beschreibt eine besonders ausgeprägte berufliche und/oder familiäre Erschöpfung. Experten schätzen, daß ca.1,6 Millionen Bundesbürger an chronischer Erschöpfung leiden. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Typische Merkmale sind dabei das Erleben ständiger Frustrationen, persönliche Misserfolge bei subjektiv gestellten zu hohen Erwartungen in verschiedensten Lebenssituationen. Charakteristisch sind dabei Niedergeschlagenheit, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, Kopf- und Magenschmerzen, Schuldgefühle und Versagensängste. Diese Erscheinungen führen schließlich zu einer psychischen und körperlichen Erschöpfung mit deutlichem Leistungsverlust und Einschränkung der Lebensqualität. Außerdem kommt es zu Rückzugtendenzen aus dem beruflichen und sozialen Umfeld und nicht selten zu einer abweisenden Grundstimmung gegenüber Partner, Angehörigen, Freunden und Arbeitskollegen. Anfänglich bestimmt oft ausschließlich die berufliche Tätigkeit den Lebensinhalt bei fast pausenlosem Arbeiten ohne eigene Bedürfnisse zu beachten, später bestimmen Rückzugszeichen wie reduziertes Engagement, Schuldzuweisungen, negative Lebenseinstellung und Verzweiflung das Krankheitsbild.