Am 25. Oktober 2025 wird Schweden offiziell das erste rauchfreie Land der Welt, da weniger als fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung täglich Tabakprodukte konsumieren (WHO-Definition). Dies gelang durch strenge Regulierungen (Werbeverbote seit den 90ern, Rauchverbote in Gastronomie/Außenbereichen seit 2005/2019) und die erleichterte Verfügbarkeit von Nikotinersatzprodukten wie Snus und Nikotinbeuteln bei risikobasierter Besteuerung (höhere Steuern auf Zigaretten).
Schweden führt damit die inoffizielle Non-Smoking League 2025 vor Neuseeland, Norwegen und Kanada an. Deutschland belegt in dieser Übersicht nur Platz 16. Bei den jungen Erwachsenen (18–24 Jahre) liegt der Anteil der Rauchenden weltweit unter der 5-%-Schwelle der Gesamtbevölkerung; hier führt Kanada (1%), gefolgt von Norwegen und Schweden (beide über 2%). Deutschland erreicht mit 6,5% immerhin die Top Ten.
Deutschland strebt an, bis 2040 ein rauchfreies Land zu werden (Ziel: < 5% Erwachsene, < 2% Heranwachsende). Laut Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) sterben bis dahin jedoch jährlich noch rund 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens.
Die EU-Kommission hat im Juli 2025 eine Reform der Tabaksteuerrichtlinie vorgeschlagen, um die Raucherquoten weiter zu senken, indem auch Ersatzprodukte wie E-Zigaretten-Liquids und Nikotinbeutel besteuert werden sollen.
Hierzu besteht Kritik, da tabakfreie Nikotinbeutel im Vergleich zu Zigaretten als weniger schädlich gelten (es fehlen Verbrennungsschadstoffe wie Teer oder Kohlenmonoxid). Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellte 2022 fest, dass der Umstieg von Zigaretten auf Nikotinbeutel eine Reduktion des gesundheitlichen Risikos darstellen könnte. Die geplante Gleichstellung oder hohe Besteuerung von Zigaretten und weniger schädlichen Alternativen wird von Branchenvertretern wie Haypp als kontraproduktiv im Kampf gegen das Rauchen und das Ziel einer rauchfreien EU bis 2040 kritisiert. Stattdessen werden höhere Steuern auf klassische Tabakprodukte gefordert, um den Wandel zu beschleunigen.