In einer aktuellen Studie mit dem Titel D-Lay-MS-Studie wurden vielversprechende Ergebnisse bezüglich der Wirkung von hochdosiertem Vitamin D bei der frühen Multiplen Sklerose (MS) bzw. dem klinisch isolierten Syndrom (CIS) gezeigt. CIS ist ein erster neurologischer Vorbote, der sich später zu MS entwickeln kann.
Nachstehend eine Zusammenfassung der wichtigsten Studienergebnisse:
- Reduktion der Krankheitsaktivität: Bei Patienten mit CIS, die hochdosiertes Vitamin D (100.000 IE Cholecalciferol alle zwei Wochen) erhielten, zeigte sich eine signifikante Reduktion der Krankheitsaktivität im Vergleich zur Placebogruppe. Bei 60,3 % der Vitamin-D-Gruppe trat Krankheitsaktivität auf, verglichen mit 74,1 % in der Placebogruppe. Das bedeutet ein um 34 % geringeres Risiko für Krankheitsaktivität unter Vitamin D.
- Verlängerung der Zeit bis zur Krankheitsaktivität: Die Zeit bis zum Auftreten der ersten Krankheitsaktivität (gemessen als Schub und/oder MRT-Aktivität) war in der Vitamin-D-Gruppe deutlich länger. Im Median vergingen 432 Tage bis zur Krankheitsaktivität in der Vitamin-D-Gruppe, verglichen mit 224 Tagen in der Placebogruppe.
- Weniger Läsionen im Gehirn: MRT-Aufnahmen des Gehirns zeigten ebenfalls einen positiven Effekt. In der Vitamin-D-Gruppe gab es weniger neue oder sich vergrößernde Läsionen und weniger Kontrastmittel-aufnehmende Läsionen, was auf eine geringere Entzündungsaktivität hindeutet.
- Sicherheit und Verträglichkeit: Die hochdosierte Vitamin-D-Gabe wurde gut vertragen, und es traten keine schwerwiegenden, auf Vitamin D zurückzuführenden Nebenwirkungen wie Hyperkalzämie auf.
Studien-Anmerkungen:
- Die Studie konzentrierte sich auf Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom (CIS), also einem sehr frühen Stadium, das möglicherweise in MS übergeht. Es ist nicht klar, ob die Ergebnisse direkt auf bereits diagnostizierte MS-Patienten im fortgeschrittenen Stadium übertragbar sind.
- Frühere Studien zur Vitamin-D-Supplementierung bei MS hatten oft widersprüchliche Ergebnisse. Die D-Lay-MS-Studie unterschied sich unter anderem durch die höhere, intermittierende Dosierung von Vitamin D.
- Trotz dieser vielversprechenden Ergebnisse betonen Experten, dass eine hochdosierte Vitamin-D-Therapie nicht ohne ärztliche Begleitung erfolgen sollte, da eine Überdosierung Risiken birgt. Ein Vitamin-D-Mangel ist zwar ein bekannter Risikofaktor für die Entstehung und den Verlauf von MS, aber die genaue Rolle von Vitamin D als Therapie muss weiter erforscht werden.
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