Halbwissen und Selbstüberschätzung

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  Lückenhaft - das Wissen um Regeln im Straßenverkehr - ©Pixabay_ThorstenF

Die vom ADAC gestartete Umfrage Autofahrerwissen 2022 weist leider erschreckende Lücken bei den Deutschen autofahrern auf. Denn nur zwei Prozent der über 3.500 Führerscheinbesitzer ab 17 Jahren waren in der Lage mehr als 80 Prozent der Testfragen aus dem Katalog der Führerschein-Theorieprüfung richtig zu beantworten. Dazu kommt eine zum Teil gefährliche Selbstüberschätzung. Bedenkenswert, laut ADAC, auch die Tatsache, dass gerade diejenigen, die ihr Verkehrswissen viel besser als das der anderen einstuften, im Test schlechter abgeschnitten haben.

20 Original-Prüfungsfragen aus verschiedenen Kategorien galt es zu beantworten. Der ADAC Test konzentrierte sich dabei auf häufige Unfallursachen im Fahrverhalten und auf Prüfungsfragen, die noch relativ neu im Repertoire sind, wie etwa Schutzvorschriften für Radfahrer oder Telefonieren im Auto.

Halber Tacho, als Anwort auf die Frage zum erforderlichen Abstand zu Vorausfahrenden, wußten aber immerhin 87 Prozent. Fast genauso konnten auch angeben, wie schnell ein Promille Alkohol im Blut abgebaut wird. Auch so wichtige Verhaltensweisen wie „Rechts vor Links“ an Kreuzungen, wussten immerhin 70 Prozent zu beantworten.

Was sichtlich niemand sehr zu interessieren scheint, sind indes Fragen und Regelungen zum Befahren von Umweltzonen aus: “Nur sechs Prozent wussten, dass nicht nur Benzin- und Diesel-Pkw eine Feinstaubplakette benötigen, sondern auch Elektro-Autos. Details zum Telefonieren im Auto hatten nur zwölf Prozent auf dem Schirm, und nur 25 Prozent konnten angeben, wo das Reißverschlussverfahren angewendet wird.”

Bei den Befragten handelte es sich jedoch weder um sehr alte, noch um sehr junge Autofahrer. Sondern unter den Teilnehmern waren sehr viele routinierte Autofahrerinnen und Autofahrer: Zwei Drittel besitzen seit mehr als 20 Jahren ihren Führerschein, lediglich ein Prozent hatte diesen weniger als zwei Jahre. Und über die Hälfte fährt an mindestens 200 Tagen im Jahr mit dem Auto.

Erfreulich hinkgegen die Tatsache, dass überdurchschnittlich viele richtige Antworten von Führerscheinneulingen stammten, was wiederum zeigt, dass ältere Autofahrer zwar in der Regel über Routine verfügen, das theoretische Wissen aufgrund des längeren Zeitraums seit der Führerscheinprüfung aber lückenhaft wird.

Schon aus diesem Grund ist es dringend notwendig, seine Kenntnisse rund um das Thema Verkehr und Straßenverkehrsordnung regelmässig aufzufrischen, vor allem angesichts der im Laufe der Jahre vorgenommenen Änderungen bei den Verkehrsregeln.

Quelle: PM ADAC Juli 2022

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