Der Diesel ist tot, es lebe Hybrid - so könnte man zumindest meinen, wenn man den Hype um die Hybridfahrzeuge verfolgt. Wie es wirklich darum steht und vor allem, was wir über diese Art von Fahrzeugen überhaupt wissen, zeigt nun eine im Auftrag von Honda durchgeführte internationale Studie1 des Marktforschungsinstituts Kantar und sie legt nahe, dass diese Wissenslücke einen entscheidenden Faktor für Deutsche darstellt, sich beim Kauf eines Hybridfahrzeugs durchschnittlich ein Jahr Zeit zu nehmen. Gleichzeitig verdeutlicht die Studie die Diskrepanz zwischen Absicht und tatsächlicher Kaufentscheidung.
Um deutschen Autofahrern den Umstieg auf ein Hybridfahrzeug zu erleichtern, wurde ein Quiz entwickelt, das auf einer Reihe von Fragen zu persönlichen Gewohnheiten basiert. Beispielsweise zur Nutzung neuer Technologien, zu Ansichten im Hinblick auf Umweltthemen sowie zu Fahrgewohnheiten. Das Quiz vermittelt Autofahrern ein Bild davon, was sie bisher vom Umstieg auf ein Hybridfahrzeug abgehalten hat und wie lange es noch dauern könnte, bis sie sich tatsächlich für ein Hybridfahrzeug entscheiden.
Was den Umgang mit Technologie betrifft, zeigt die Studie, dass sich Fahrer von Hybridfahrzeugen oftmals selbst als Early Adopter sehen. Nahezu die Hälfte (44 Prozent) gibt an, neuen Technologien eher zugeneigt zu sein als Freunde oder Familienangehörige. Unter den Haltern von Benzin- und Dieselfahrzeugen beträgt dieser Anteil allerdings nur 15 Prozent.
Die Technologieaffinität der Hybridfahrer beeinflusst auch ihre Entscheidung beim Kauf anderer technischer Geräte. So würden 28 Prozent von ihnen im Vergleich zu 11 Prozent aller Nutzer von Diesel- bzw. Benzinfahrzeugen frühzeitig auf ein neues Smartphone umsteigen. Dieser Unterschied lässt sich auch beim Kauf von Fahrzeugen mit neuen Antriebstechnologien beobachten. So bezeichnen 43 Prozent der Befragten, die ein Benzin- oder Dieselfahrzeug nutzen, den Kauf eines Hybridfahrzeugs als Sprung ins Ungewisse.
Die Kombination der Eigenschaften eines Benzin- und Elektrofahrzeugs steht für die technikbegeisterten Autofahrer bei Hybridfahrzeugen im Vordergrund: also vorrangig elektrisches, emissionsreduziertes Fahren in der Stadt und bei Bedarf reichweitenstarke Mobilität mit Unterstützung des Verbrennungsmotors. Beim Thema Umwelt zeigt sich die Mehrheit (81 Prozent) der deutschen Autofahrer besorgt über den Klimawandel. Ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl für die Umwelt äußern 23 Prozent der Fahrer von Hybridfahrzeugen gegenüber 13 Prozent der Halter von Benzin- und Dieselfahrzeugen.
Die Erkenntnisse aus der Umfrage erklärt der Verhaltensforscher Professor Ivo Vlaev von der Warwick Business School dahingehend, dass “… Menschen, die von den Vorteilen eines Hybrids überzeugt sind, auf ein solches Fahrzeug umsteigen, während andere sich dagegen entscheiden. Einige von uns stehen neuen Dingen generell offener gegenüber als andere. Diese Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem sowie dem Auto als Teil unserer Identität spielt eine entscheidende Rolle beim Wechsel auf ein Hybridfahrzeug. Dies spiegelt sich darin wider, dass ein Großteil der Besitzer von Hybridfahrzeugen (72 Prozent) Freude beim Fahren empfindet.“
Die international angelegte Befragung wurde im November 2020 von der Kantar Group in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien durchgeführt. Sie basiert auf Aussagen von jeweils 1.000 Fahrzeughaltern in den genannten Märkten, von denen 200 im Besitz eines Hybridfahrzeugs sind. ↩