Online-Angebote sind längst fester Bestandteil unseres Alltags. Was als Notlösung in der Pandemie begann, hat sich in vielen Bereichen bewährt und ist heute kaum mehr wegzudenken. Auch im Rehabilitationssport wurde die digitale Variante, oft als Online-Rehasport bezeichnet, während der Pandemie zeitlich begrenzt erlaubt, um die kontinuierliche Betreuung der Teilnehmenden sicherzustellen. Rund 12 Prozent der Mitglieder des RehaSport Deutschland e. V. (RSD) nutzten diese Möglichkeit und sammelten erste Erfahrungen mit dem neuen Format.
Nun planen die Krankenkassenverbände den nächsten Schritt: In einem Eckpunktepapier werden die Rahmenbedingungen für die Erprobung von Rehasport im Online-Format festgelegt. Diese Testphase soll wissenschaftlich begleitet werden. Zeigt sich ein Erfolg, ist eine Aufnahme in die Regelversorgung vorgesehen. Dabei bleibt klar: Präsenzsport ist weiterhin der bevorzugte Standard. Ein hybrides Modell, bei dem Präsenz- und Online-Sportler gleichzeitig in einer Gruppe teilnehmen, ist nicht vorgesehen.
„Wir begrüßen als RSD diese Initiative ausdrücklich als wichtigen Schritt für die Zukunft des Rehabilitationssports“, betont Sabine Knappe, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des RSD. „Schon heute laufen Präventionsprogramme und Nachsorgeangebote erfolgreich digital. Es ist an der Zeit, dass der Rehasport folgt.“
Gerade im Alltag verhindert vieles die regelmäßige Teilnahme: defekte Aufzüge, gesundheitliche Einschränkungen oder widrige Wetterbedingungen. Ein Beispiel: Eine 70-jährige Frau in Berlin konnte nach einer Hüft-OP dank Rehasport wieder aktiv werden. Als ihr Hausaufzug monatelang ausfiel, musste sie das Training unterbrechen. Ihre Fortschritte gingen verloren – ein Online-Rehasport-Angebot hätte das verhindert.
Digitale Teilnahme schafft hier neue Möglichkeiten: Ob Krankheit im Umfeld, vereiste Straßen oder Mobilitätsprobleme – Training und soziale Teilhabe können auch online fortgeführt werden. „Der RSD wird sich daher gerne an der geplanten Pilotphase beteiligen“, so Knappe.